Fussball
Spanierinnen blasen Streik wegen Kuss-Eklats ab
Spaniens Weltmeisterinnen drohten, wegen eines Kuss-Skandals nicht mehr für ihr Land zu spielen. Nach zähen Verhandlungen ist ein Streik abgewendet.
Das spanische Fußball-Frauen-Nationalteam bestreitet am Freitag gegen Schweden das erste Match seit dem im August eroberten WM-Titel. Lange Zeit war unklar, wer künftig im Trikot der "Furia Roja" auflaufen wird. Denn weil der mittlerweile zurückgetretene Verbands-Boss Luis Rubiales Star-Kickerin Jennifer Hermoso ungefragt auf den Mund geküsst hatte, traten nahezu alle Spielerinnen in den Streik.
Dennoch berief die neue Nationaltrainerin Montserrat Tome am Montag 15 Weltmeisterinnen ein. Elf von ihnen checkten im Vorbereitungs-Camp ein, stellten aber Forderungen an den Verband – und ließen ihren Einsatz offen.
Der spanische Verband drohte im Gegenzug mit empfindlichen Geldstrafen und langjährigen Sperren, sollten sich die einberufenen Spielerinnen tatsächlich weigern, am Freitag aufzulaufen. Das Chaos war perfekt.
In der Nacht auf Mittwoch setzten sich alle Beteiligten an einen Tisch, verhandelten bis in die Morgenstunden. Man sei zu einer Reihe von Vereinbarungen gekommen, sagte Victor Francos, der Präsident der obersten spanischen Sportbehörde CSD. Es war von Zugeständnissen und Versprechen durchgreifender Strukturveränderungen die Rede. Schon am Donnerstag soll damit begonnen werden. Details verriet er vorerst nicht.
Die Spielerinnen scheinen mit dem Ergebnis zufrieden zu sein. Von den 23 nominierten Profis ließen sich 21 von einem Einsatz gegen Schweden überzeugen. Das Duo, die nach den Verhandlungen das Trainingslager wieder verlassen will, würde laut Francos nicht bestraft.