Giftige Gefahr

Spanisches Ferienparadies macht Strände dicht

Wegen einer hochgiftigen Meeresnacktschnecke dürfen Badegäste im Südosten Spaniens vorerst nicht mehr ins Wasser.
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21.08.2025, 16:07
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An der spanischen Costa Blanca sorgen aktuell kleine, aber potenziell tödliche Meerestiere für Aufsehen – und für ein Badeverbot auf über elf Kilometern Küstenlänge. Die Gemeinde Guardamar del Segura, nur wenige Kilometer nördlich von Torrevieja, hat nach Sichtungen der sogenannten "Blauen Drachen" das Baden im Meer per sofort untersagt.

Dabei handelt es sich um die Meeresnacktschnecke Glaucus atlanticus, die nicht nur auffällig schön, sondern auch gefährlich ist. Das grellblau gefärbte Tier, das nicht einmal vier Zentimeter lang wird, frisst hochgiftige Quallen, wie die Portugiesische Galeere – und speichert deren Nesselkapseln in konzentrierter Form in seinem eigenen Körper. Kommt ein Mensch damit in Kontakt, kann der Stich der Schnecke zu heftigem Schmerz, Erbrechen, allergischen Reaktionen und in seltenen Fällen sogar zu einem Schock führen.

"Wir erinnern daran, dass man sich dem Tier trotz seiner geringen Größe und Schönheit nicht nähern darf", mahnte Bürgermeister José Luis Sáez am Dienstag auf X. Zwei Exemplare seien am beliebten Strand Vivers entdeckt worden – daraufhin wehten sofort rote Flaggen an allen Stränden der Gemeinde, wie die "Daily Mail" schreibt. Auch an anderen Küstenabschnitten wie in La Línea de la Concepción nahe Gibraltar wurden kürzlich mehrere Exemplare gefunden.

Die Behörden haben inzwischen ein Überwachungsprogramm gestartet, um weitere Tiere aufzuspüren, die durch Meeresströmungen angeschwemmt worden sein könnten. Sollte jemand einem Blauen Drachen begegnen, wird geraten, sofort die Rettungsschwimmer oder die Polizei zu informieren – und keinesfalls zu versuchen, das Tier selbst zu entfernen, auch nicht mit Handschuhen.

Immer mehr Probleme durch Meeresschnecke

Das Phänomen ist in der Region nicht neu: Bereits 2018 hatte das Auftauchen der verwandten Portugiesischen Galeeren an der Costa Blanca zu Strand-Sperrungen geführt. Damals wurde ein elfjähriger Junge in La Marina bei Elche schwer verletzt und musste im Spital behandelt werden, nachdem er mit einer der Quallen in Berührung gekommen war. Zuvor war das Tier fast 300 Jahre lang nicht mehr im Mittelmeer gesichtet worden.

Obwohl Touristen derzeit noch zahlreich an die Strände strömen, halten sich die meisten ans Badeverbot. Wer es ignoriert, riskiert nicht nur die gefährliche Begegnung mit dem Meereswesen – sondern auch eine saftige Strafe.

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