Politik

Für Russland spioniert: Ex-Offizier jetzt in Haft

Heute Redaktion
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Die Entscheidung über eine U-Haft ist noch nicht gefallen. Der Verdächtige soll bis nach seiner Pensionierung sensible Daten an den russischen Geheimdienst weitergegeben haben

Der ehemalige Bundesheeroffizier aus Salzburg, der mehr als 20 Jahre lang für Russland spioniert haben soll, befindet sich in Haft. Das meldet der ORF am Samstagnachmittag.

Der 70-Jährige soll in der Nacht auf Samstag in Oberösterreich festgenommen worden sein, befindet seither in Verwahrungshaft. Innerhalb der nächsten 48 Stunden muss demnach die Staatsanwaltschaft über die Verhängung der Untersuchungshaft entscheiden. Diese Entscheidung ist aber noch ausständig, wie der Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft, Robert Holzleitner, laut "Krone" am Samstagnachmittag bekanntgab. Sie soll nach einer ausführlichen Einvernahme gefällt werden.

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Quelle: APA/ORF

Als mögliche Begründungen für die Beantragung einer U-Haft könnte die Staatsanwaltschaft Fluchtgefahr, oder Tatbegehungsgefahr anführen.

300.000 Euro für "weiche Informationen"

Über das Ausmaß des Landesverrats besteht noch Unklarheit, wie die "Salzburger Nachrichten" berichten. Der gebürtige Stadt-Salzburger soll für seine Spionagetätigkeit insgesamt etwa 300.000 Euro erhalten haben – das entspricht einem Zubrot von etwa 1.000 Euro monatlich zu seinem Offiziersgehalt. "Ich habe sowas in den vergangenen 20 Jahren nicht erlebt – nicht in dieser Qualität und Quantität", zeigt sich auch Bundesheersprecher Michael Bauer entsetzt.

Laut "Salzburger Nachrichten", soll der pensionierte Oberst, der sich grundsätzlich geständig zeigen soll, vor allem "weiche Informationen" weitergegeben haben. Vorrangig ging es offenbar darum, wer welche Schwächen, welche Vorlieben beim Trinken und Essen habe, sowie um die Stimmung innerhalb der Heeres-Abteilungen. Dazu soll der Ex-Offizier, der zuletzt im Ministerium gearbeitet haben soll, Personendaten aus dem Intranet des Bundesheeres weitergegeben haben.

Alle weiteren Infos und Entwicklungen zur Spionage-Affäre beim Bundesheer finden Sie HIER >>> (red)