Nach der Wien-Wahl verhandeln SPÖ und Neos über eine neue Koalition. Doch für die SPÖ steht mehr auf dem Spiel: Sollte es bei zwölf Stadträten bleiben, müsste sie von ihren bisher sechs Stadträten einen abgeben.
Die FPÖ hingegen würde zulegen – sie bekäme künftig drei Stadträte, obwohl sie beim letzten Mal nur einen hatte. Grund ist das Wiener Proporzsystem, bei dem auch Oppositionsparteien Stadträte stellen dürfen – ohne Ressort, aber mit politischem Gewicht.
Ein möglicher Ausweg für die SPÖ: Man erhöht die Zahl der Stadträte von zwölf auf 13. Dann hätte die Partei wieder Anspruch auf sechs Stadträte – so wie bisher. Das wäre vor allem für das Finanzressort entscheidend – berichtet die "Apa". Dieses wird derzeit nur interimistisch vom Finanzdirektor geführt, weil Peter Hanke in die Bundesregierung gewechselt ist. Mit einem zusätzlichen Stadtrat könnte dieses Ressort fix neu besetzt werden.
Auch die gegenteilige Variante wird diskutiert: eine Verkleinerung auf elf Stadträte. Dann würde die FPÖ statt drei nur zwei Stadträte erhalten – die SPÖ bliebe ebenfalls bei sechs. Für die rot-pinke Regierung würde sich nichts ändern. SPÖ und Neos könnten ihre Ressorts behalten, ohne zusätzlich jemanden unterzubringen – oder jemanden aus dem Team werfen zu müssen.
Offiziell betonen SPÖ und Neos, dass es zuerst um Inhalte geht. Doch intern wird längst gerechnet: Wer bekommt wie viele Stadträte? Wird aufgestockt, verkleinert – oder bleibt alles wie bisher?