Politik
Schieder wird statt Kern SPÖ-EU-Spitzenkandidat
Das SPÖ-Präsidium traf sich am Sonntag zu einer Klausurtagung am Wiener Kahlenberg. Im Anschluss wurden die Spitzenkandidaten für die EU-Wahl bekannt gegeben.
Nach dem plötzlichen Rückzug von Christian Kern als SPÖ-Spitzenkandidat bei der EU-Wahl, gabes bei den Sozialdemokraten einiges zu besprechen. Deshalb traf sich das Präsidium am Sonntag am Wiener Kahlenberg zu einer Klausurtagung.
Wer statt Kern als Spitzenkandidat in die EU-Wahl geschickt wird, war im Vorfeld noch unklar und musste rasch beschlossen werden. Der von Pamela Rendi-Wagner abgelöste Klubchef Andreas Schieder galt als möglicher Kandidat. Immerhin hatte er zuletzt angekündigt, sich einen Wechsel nach Brüssel grundsätzlich vorstellen zu können. Auch die EU-Delegationsleiterin Evelyn Regner wurde als mögliche Kandidatin gehandelt.
Am Ende wurden es beide: Schieder wird die Liste anführen, auf Platz Zwei soll Regner stehen. Ein "Spitzen-Duo", wie Rendi-Wagner bei der Präsentation danach betonte.
Abgesehen davon mussten die Roten den SPÖ-Parteitag, der am 24. November stattfinden wird, vorbereiten. Ursprünglich hätte dieser schon dieses Wochenende in Wels stattfinden sollen. Nach der überraschenden Verabschiedung von Christian Kern als Parteichef, wurde dieser nach hinten verschoben.
Überraschender Schlussstrich
Kern hatte am 18. September seinen Rücktritt als SPÖ-Chef angekündigt. Gleichzeitig erklärte er, dass er bei der EU-Wahl im kommenden Mai als Spitzenkandidat für die SPÖ antreten werde und darüber hinaus auch eine europaweite Spitzenkandidatur für die Sozialdemokraten anstrebe. Die SPÖ-Parteigremien hatten Kerns Spitzenkandidatur daraufhin abgesegnet. Am Samstag (6.10.) verkündete Kern plötzlich, dass er seine Kandidatur zurückzieht und stattdessen eine Karriere in der Wirtschaft anstrebt.
Kern feierte seinen Abschied aus der Politik mit einem Glas Rotwein und postete das Foto auf seinem Twitter-Account: