Oberösterreich

SPÖ tobt nach Quarantäne-Aus – "In den Rücken gefallen"

Mit scharfen Worten kritisiert der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SP) die neuen Quarantäne-Maßnahmen der Bundesregierung.

Johannes Rausch
Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger lehnt das Quarantäne-Aus der Bundesregierung entschieden ab: "Praxisfremder Kniefall."
Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger lehnt das Quarantäne-Aus der Bundesregierung entschieden ab: "Praxisfremder Kniefall."
Team Fotokerschi

"Praxisfremd und chaosfördernd": So bezeichnet der Linzer Stadtchef Klaus Luger (SPÖ) die neuen Corona-Regeln der Bundesregierung. Die Entscheidung des Gesundheitsministers Johannes Rauch (Grüne), die Quarantäneregelungen für Covid-Infizierte zu kippen, stößt bei Luger auf Unverständnis und harte Kritik.

Er kritisierte in einer Aussendung, dass somit bewusst Infektionsketten in Kauf genommen werden. Außerdem könnte der pandemiebedingte Ausfall von Arbeitskräften durch die Quarantäne-Aufhebung geradezu verschärft werden.

"Wer soll Verkehrsbeschränkungen kontrollieren?"

In Richtung Gesundheitsministerium findet das Linzer Stadtoberhaupt deutliche Worte: "Nach dem Wegfall der nie in Kraft gesetzten Impfpflicht darf sich niemand wundern, wenn die Impfquote unterirdisch und Schlusslicht in Europa bleibt. Bei der aktuellen Entscheidung frage ich mich auch als Linzer Behördenleiter, wer die so genannten Verkehrsbeschränkungen überhaupt kontrollieren soll?"

Für ihn seien die neuen gesundheitspolitischen Entscheidungen nicht nachvollziehbar: "Denn wenn die einzige Konsequenz ohnedies darin besteht, dass jemand nicht automatisch abgesondert wird, sondern krankgemeldet werden darf oder aber mit Maske in die Arbeit und grundsätzlich ausgehen gehen kann, warum soll sich dann überhaupt jemand noch testen lassen?"

"Zweifelhafter Schritt aus Krisenmodus"

Lugers Parteikollege Peter Binder, OÖ-Landtagspräsident und Gesundheitssprecher, schlägt mit seiner Kritik in dieselbe Kerbe und bezeichnet die neuen Maßnahmen als "zweifelhaften Schritt aus dem Krisenmodus".

Er verweist auf die derzeitige Lage in den Spitälern: "In den Krankenhäusern sind wir bereits längst wieder im Krisenmodus, aus einzelnen Krankenhäusern erfahre ich etwa, dass Menschen zum Sterben in dafür eigentlich nicht vorgesehene Abteilungen verlegt werden. Hier wird bereits wieder auf hohem Niveau improvisiert, weil wichtige Schritte der Vorbereitung nicht gesetzt wurden, während der Bund mit seinen Maßnahmen die Infektionszahlen in die Höhe treibt."

Für Binder sei es bedenklich, dass im Falle von Mutationen mit schweren Krankheitsverläufen die Bevölkerung nicht mehr für strenge Regeln zu gewinnen sei: "Damit steuern wir im worst case des so genannten Variantenmanagementplans auf eine kaum zu bändigende Welle im Herbst zu. Denn nur mehr eine kleine Minderheit wird künftig Einschränkungen akzeptieren, wenn die Bundesregierung jetzt das Zeichen setzt, Covid sei lediglich eine landläufige Krankheit."

Landeshauptmann Thomas Stelzer und Gesundheitsreferentin Christine Haberlander (beide VP) seien seiner Meinung nach dem "eigens zugekauften Experten Niki Popper in den Rücken gefallen und hätten zudem weitreichendere Vorbereitungen in den Spitälern offenbar verschlafen."

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