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Sponsert Coca Cola einen Diktator?

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia.com/Amada44

Schwere Anschuldigungen erheben Aktivisten gegen den Coca Cola-Konzern: Der weltberühmte Markenriese soll Afrikas Diktator Mswati III. mit Geld versorgen, um an der Macht zu bleiben. Grund dafür sei, dass in Swasiland eine der größten Cola-Fabriken steht.

Unter Mswati III. komme es täglich zu Menschenrechtsverletzungen und Plünderungen, schreibt The Guardian. Coca Cola billige dies nicht nur, sondern unterstütze den König mit Zahlungen. Mswati III. selbst soll erst kürzlich dem Hauptquartier des Getränkekonzerns in Atlanta einen Besuch abgestatte haben. Die Zusammenhänge: Das Geschäft mit Coca Cola soll bis zu 40 Prozent des Bruttoinlandsprodukts von Swasiland ausmachen.

Die Swaziland Democracy Campaign forderte Coca Cola nun auf, die Geldflüsse offen zu legen und alle Geschäfte in Swasiland zu beenden. "Die Einkünfte helfen dem Land keineswegs, sich zu entwickeln. Der König wird gleichzeitig täglich reicher", erklärte Koordinatorin Mary Pais Da Silva gegenüber dem Guardian. Sie vermutet, dass der König das Geld dazu benutzt, um die Opposition auszuschalten.

Reicher König, armes Land

Wofür das Geld des Cola-Konzerns genau verwendet wird, will oder kann der Getränkekonzern selbst nicht sagen. Nur so viel: Coca Cola befolge höchste ethische Standards und sei in keinem Land politisch involviert. Swasiland ist eines der ärmsten Länder weltweit. Reich ist hingegen Mswati III., der mit 13 Frauen verheiratet ist. Der König verfügt Schätzungen zufolge über ein Vermögen von bis zu 100 Millionen Dollar.

Tradition ist eine jährliche Tanzveranstaltung, bei der sich der Diktator unter zehntausenden fast nackten Damen eine neue Braut aussucht. Politische Parteien ließ er verbieten, Regimegegner werden verhaftet, festgehalten und gefoltert.