Musik-Streaming

Spotify-CEO Daniel Ek freut sich über eure KI-Songs

Mit künstlicher Intelligenz erstellte Songs lassen sich einfach, günstig und legal auf Streaming-Portale laden. Spotify-CEO Daniel Ek findet das gut.
10.06.2025, 22:53

Die Revolution in der Musikproduktion ist in vollem Gange. Tools wie Suno oder Udio ermöglichen es jedem, innerhalb von Sekunden komplette Songs mit Gesang und Instrumentierung zu erstellen. Diese KI-generierten Tracks können anschliessend problemlos über etablierte Distributionskanäle auf alle großen Streaming-Plattformen gebracht werden.

Täglich 99.000 neue Songs

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Allein auf der Streaming-Plattform Deezer werden täglich etwa 20.000 vollständig KI-generierte Lieder hochgeladen. Das entspricht über 18 Prozent aller täglich hochgeladenen Inhalte. Insgesamt landen jeden Tag rund 99.000 neue Tracks auf den Streaming-Plattformen.

„KI-Tools sind einfach umwerfend“
Daniel EkCEO Spotify

Spotify-Gründer und CEO Daniel Ek sieht in KI-generierter Musik einen "Kreativitätsbooster, der mehr Menschen zum Musizieren animieren könnte", wie er letzte Woche bei einem Open-House-Event in Stockholm sagte.

Ek weiter: "Heute kann wahrscheinlich jeder von uns einen Beat in fünf oder zehn Minuten kreieren." Er findet die verfügbaren Tools "einfach umwerfend" und ist euphorisch, obwohl mit KI-Songs auf Spotify auch Missbrauch betrieben wird: Bots rufen massenweise eigene KI-Songs permanent ab und kassieren so Tantiemen.

KI-Songs auf Spotify hochladen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Song erstellen

Account auf Suno  oder Udio erstellen. Wichtig: Damit du den Song frei verwenden darfst, brauchst du bei Suno mindestens einen Pro-Plan oder bei Udio einen Standard-Account (kosten beide je €9.60 für einen Monat). Text-Prompt eingeben (z. B. "Pop-Song über Freundschaft"), Musikstil wählen (Pop, Rock, Hip-Hop, etc.); Song generieren lassen (dauert ca. 30 Sekunden), Song als MP3/WAV herunterladen.

Cover-Artwork besorgen

Mindestens 1.000 × 1.000 Pixel, quadratisch. Empfohlen wird das jpg-Format. Es kann ebenfalls mit KI erstellt werden (Suno/Udio liefern oft Covers mit).

Distributionsplattform wählen

Plattform wählen und Account erstellen. Das geht u. a. mit Tunecore (günstigstes Modell für 14,99 Dollar pro Jahr) und Distrokid (ab 22,99 Dollar/Jahr). Beide Plattformen bieten gegen Aufpreis zusätzliche Services wie professionelles Mastering (Klangverbesserung) und Promotion an.

Hier kannst du auch deine Kontodaten hinterlegen – damit dir die Plattformen die Streaming-Erträge überweisen können.

Song hochladen

Song-Details eingeben: Künstlername, Titel, Genre, gewünschtes Veröffentlichungsdatum. Zum Schluss die Audiodatei hochladen und Cover-Artwork hinzufügen.

Verteilung auf Plattformen

Gewünschte Plattformen angeben. Die Musik wird dann automatisch auf Spotify, Apple Music, Amazon Music und – je nach Auswahl – auf über 150 weiteren Plattformen verteilt. Es dauert zwei bis sieben Tage, bis der Song überall verfügbar ist.

EU-Gesetz: Kennzeichnungspflicht kommt

Allerdings bahnen sich rechtliche Veränderungen an: Ab dem 2. August 2026 tritt in der EU eine Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Inhalte in Kraft. Dann müssen auch KI-Songs entsprechend markiert werden. In der Schweiz gilt das Gesetz allerdings nur, wenn ein Song auch im EU-Raum veröffentlicht wird. Unklar ist, ob schon veröffentlichte Songs auch nachträglich gekennzeichnet werden müssen. Zudem: Große Musikkonzerne wie Universal und Sony kämpfen juristisch gegen die KI-Plattformen. Der Ausgang ist offen.

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