500-jährliches Ereignis

"Sprunghafte" Hitzewelle lässt unsere Ozeane kochen

Der überraschende Temperaturanstieg der Weltmeere vor zwei Jahren ist geklärt. Forscher der Uni Bern präsentierten nun die Ergebnisse ihrer Studie.
Bernd Watzka
13.03.2025, 06:01

Vor zwei Jahren sind die globalen Meeresoberflächentemperaturen sprunghaft angestiegen und haben bisherige Höchstwerte deutlich übertroffen. Eine Studie der Universität Bern zeigt, dass solche extremen Temperatursprünge ohne den Einfluss des Klimawandels kaum möglich wären.

Alle Höchstwerte übertroffen

Die globalen Meeresoberflächentemperaturen erreichten zwischen April 2023 und März 2024 neue Rekorde und übertrafen alle bisherigen Höchstwerte um 0,25 Grad Celsius – so deutlich wie nie zuvor. Der Schreck saß tief bei Klimaforschern und Meteorologen.

Überraschender Temperatursprung

Die Forscher waren völlig überrascht von der Größe des gemessenen Temperatursprungs, da das El-Niño-Ereignis, das regelmäßig einen wärmenden Effekt hat, in diesen Jahren keineswegs überdurchschnittlich ausgeprägt war. 

Aufgrund dieser Entwicklung vermuteten die Wissenschaftler, dass neben Klimawandel und El Niño noch andere Faktoren eine Rolle spielen könnten – oder dass der Klimawandel schneller und stärker voranschreitet als bisher angenommen.

Menschengemachte Hitzewelle

Die neue Studie zeigt nun, dass es sich bei dem starken Temperaturanstieg des Meerwassers der vergangenen zwei Jahre mit höchster Wahrscheinlichkeit um eine Hitzewelle handelt, die "vollständig mit den bekannten globalen und menschengemachten Erwärmungstrends" erklärbar ist.

Hitzewelle erst durch Erderwärmung ermöglicht

Die Forscher aus Bern verwendeten für ihre Untersuchung eine Kombination aus Beobachtungsdaten, statistischen Modellen und Klimamodellsimulationen, um die Wahrscheinlichkeit solcher Temperaturanstiege zu berechnen.

Derartige Hitzewelle "alle 500 Jahre"

"Unsere Ergebnisse zeigen, dass es sich bei dieser Hitzewelle sehr wahrscheinlich um ein Ereignis handelt, das unter den aktuell herrschenden Klimabedingungen etwa alle 500 Jahre zu erwarten ist", heißt es in der Studie.

"Zu diesen herrschenden Klimabedingungen trägt die menschengemachte Erderwärmung maßgeblich bei – ohne diese Erwärmung wäre das Ereignis praktisch unmöglich", so die Forscher.

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