Raub in Wien-Favoriten

"Spürte Stich im Rücken" – Kassier schildert Überfall

"Wo ist Geld? Gib Geld!" – Mit diesen Worten drückte ein Supermarkt-Räuber seinem Opfer ein Messer an den Rücken. Davor machte er ein Selfie!
Wien Heute
29.05.2025, 20:15
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Dramatische Szenen hatten sich am 9. April in einem Supermarkt in Wien-Favoriten ereignet: Ein bereits dreifach vorbestrafter 19-Jähriger war in das Geschäft gestürmt, den stellvertretenden Filialleiter angebrüllt: "Wo ist Geld? Gib Geld!". Weil ihm die Beute zu wenig war, zwang er sein Opfer, auch noch eine zweite Kassa zu öffnen. Dabei ging er alles andere als zimperlich vor: Er bedrohte den Angestellten mit dem Umbringen und drückte ihm ein Küchenmesser so fest gegen den Rücken, dass dieser leicht verletzt wurde.

Kurios: Vor der Tat hatte der Serienkriminelle noch ein Selfie von sich mit Sturmhaube und dem Küchenmesser gemacht.

Opfer mit dem "Abstechen" bedroht

"In der ersten Kassa war nicht so viel, weil ich grad einen Kassawechsel gemacht habe", schilderte das Opfer vor Gericht. Der Täter, maskiert mit Schal und Sturmhaube, habe ihm "die ganze Zeit mit dem Abstechen gedroht" und die Klinge schließlich in den Rücken gedrückt. "Ich hab nur einen Stich im Rücken gespürt", so der Mann, der nun als Zeuge vor Gericht aussagte. Die Verletzung war oberflächlich, auf Schmerzengeld oder Schadenersatz verzichtete er.

Angeklagter trat auf Polizeihund ein

Der Täter erbeutete 1.335 Euro und flüchtete in die nahe Wohnung seines Vaters. Dort wurde er kurz darauf von der Polizei festgenommen, nachdem die Filialleiterin stillen Alarm ausgelöst und unbemerkt die Fluchtrichtung gemeldet hatte. Beim Polizeieinsatz kamen auch WEGA und Polizeihunde zum Einsatz: "Er hat uns beschimpft und in meine Richtung getreten", schilderte eine Polizistin, deren Hund von dem Angeklagten mehrfach getreten wurde.

„Ich hab’ dann sehr viel getrunken und zehn Praxiten genommen. Ich hab mich angesoffen“
Angeklagtervor Gericht

Vor Gericht erklärte der Angeklagte: "Ich hatte eine Freundin. Mit der hab’ ich Schluss gemacht, einen Tag davor. Ich hab’ dann sehr viel getrunken und zehn Praxiten (Anm: ein Mittel gegen Angstzustände und Schlafstörungen) genommen. Ich hab’ mich angesoffen." Der Drogenkonsum habe zu seiner Entgleisung geführt: "Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist."

19-Jähriger fasst vier Jahre Haft aus

Zusätzlich zum Raub gestand der 19-Jährige auch zwölf Einbruchsdiebstähle. In einer Post-Filiale hatte er ein Paketlager aufgebrochen und mehrere Sendungen durchsucht. Auch diese Vorwürfe räumte er ein. Seine Verteidigerin appellierte an Schöffen und Richter, bat um Milde für ihren Mandanten: "Er will sein Leben in den Griff kriegen." Rechtskräftiges Urteil: vier Jahre Haft.

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