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St. Pauli greift deutsche Werksmannschaften an

Heute Redaktion
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Der deutsche Zweitliga-Klub FC St. Pauli lässt mit einer Idee aufhorchen. Der Kultklub aus Hamburg forderte in einem Schreiben an die Liga-Präsidenten Reinhard Rauball und Christian Seifert den Ausschluss der Werksteams aus der Verteilung der TV-Gelder. Dies berichtet der "Kicker".

Der deutsche Zweitliga-Klub FC St. Pauli lässt mit einer Idee aufhorchen. Der Kultklub aus Hamburg forderte in einem Schreiben an die Liga-Präsidenten Reinhard Rauball und Christian Seifert den Ausschluss der Werksteams aus der Verteilung der TV-Gelder. Dies berichtet der "Kicker".

Der Antrag des Kiezklubs richtet sich somit gegen alle Vereine, die sich nicht an die "50#1"-Regel der Stimmenmehrheit im deutschen Profifußball halten. Demnach sollen die Werksteams Bayer Leverkusen und VfL Wolfsburg, die jeweils ein finanzstarkes Unternehmen hinter sich haben, sowie die TSG Hoffenheim des Mäzens Dietmar Hoppe von der Verteilung der TV-Gelder ausgeschlossen werden. 

"Der Antrag hat uns überrascht und ist nach unserem Verständnis nicht zulässig", zitiert die "Bild" den Bayer-Geschäftsführer Michael Schade. Sollte dem Antrag stattgegeben werden, scheint die zentrale Fernsehvermarktung der deutschen Bundesliga am Ende. "Er macht ein bisschen auf Schweinchen Schlau", kommentiert Leverkusens Sportchef Rudi Völler den Antrag von Pauli-Geschäftsführer Andreas Rettig.

Über den Antrag des Kiezklubs wird in der DFL am 2. Dezember entschieden. Durchgehen wird der Ausschluss der Werksteams von der TV-Vermarktung wohl nicht. Bisher vermarktete die DFL die Übertragungsrechte zentral, lukrierte für den laufenden Vierjahresvertrag 2,7 Milliarden Euro. 170 Millionen davon gehen an die zweite Liga. Von einer Aufkündigung der Zentralvermarktung würden vor allem die großen Klubs profitieren, die bessere TV-Deals abschließen könnten.