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Stabhochspringer Lavillenie: Vergleich mit Nazi-Spie...

Heute Redaktion
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Bild: imago sportfotodienst (imago sportfotodienst)

Ein schlechter Verlierer oder berechtigte Kritik? Jedenfalls sorgte der französische Stabhochspringer Renaud Lavillenie nach dem Finale für Aufsehen. Der Silbermedaillengewinner verglich sich mit Jesse Owens bei den Olympischen Spielen 1936.

Lavillenie war als Favorit ins Finale gegangen, sah sich, nachdem sämtliche Konkurrenten gescheitert waren, einem Zweikampf mit dem brasilianischen Überraschungsmann Thiago Braz da Silva gegenüber. Dieser hatte die Höhe von 6,03m überquert. Um zu gewinnen, ließ Lavillenie 6,08m auflegen. Sein entscheidender Versuch wurde von einem gellenden Pfeifkonzert des brasilianischen Publikums begleitet. Bereits vor dem Versuch zeigte der Franzose den Daumen nach unten in die Kamera. 

Nach dem Wettkampf verglich Lavillenie die Erfahrungen mit jenen von Jesse Owens, der bei den Nazi-Propagandaspielen 1936 in Berlin vom Publikum ausgebuht wurde. "1936 war die Menge gegen Jesse Owens. Wir haben soetwas seither nicht mehr erlebt. Wir müssen damit umgehen", so Lavillenie. Mittlerweile entschuldigte sich der Stabhochspringer. "Es waren meine ersten Worte aus der Emotion heraus. Selbstverständlich kann man das nicht vergleichen." 

Doch mit dem Kern seiner Aussage traf Lavillenie einen Punkt, der vielen sauer aufstößt. Sobald brasilianische Athleten Medaillenchancen haben, werden die Konkurrenten gnadenlos ausgepfiffen. Das zieht sich vom Beachvolleyball-Turnier auf der Copacabana bis hin ins Olympiastadion zu den Leichtathleten.