Oberösterreich

Eklat – Identitäre fahren mit Bus auf Politiker zu

Bei einer Kundgebung der rechtsextremen Identitären kam es zu einem Eklat: Ein Politiker wies auf ein Fahrverbot hin. Dann fuhr ein Bus auf ihn los.

Johannes Rausch
In der Welser Innenstadt kam es zu einem Zwischenfall mit den Identitären. 
In der Welser Innenstadt kam es zu einem Zwischenfall mit den Identitären. 
privat

In Wels ist es zu einem Zwischenfall mit der rechtsextremistischen Gruppe Identitären gekommen. Am Donnerstag wollten sie in der Innenstadt eine Informations-Veranstaltung abhalten. Dabei waren sie mit einem Bus unterwegs. Als sie mit diesem in das Zentrum einfuhren, kam es zu einem Eklat:

Bus rollt auf Politiker zu 

Der Welser Umwelt-Stadtrat Thomas Rammerstorfer (Grüne) war laut eigenen Angaben zur selben Zeit auf dem Stadtplatz. Dabei habe er gesehen, dass der Bus der Identitären in der Fußgängerzone vor der Stadtpfarrkirche gestanden ist. 

"Ich habe den mutmaßlichen Leiter der Veranstaltung auf das geltende Fahrverbot hingewiesen und gefragt, ob die Kundgebung angemeldet ist", erklärt Rammerstorfer gegenüber "Heute". Doch der Bus sei einfach weiter auf ihn losgerollt.

Rammerstorfer unterhielt sich mit einem Mitglied der Identitären, als sich der Bus plötzlich rückwärts in Bewegung setzte. Der Politiker stand genau hinter dem Heck.

Wie auf einem via Twitter kursierenden Video deutlich zu erkennen ist, fuhr das Fahrzeug nach einer Pause weiter zurück, obwohl Rammerstorfer von dem Bus schon gestoßen worden war. Zusätzlich deutete ein Identitärer dem Lenker, weiter zu fahren. Erst nach ein paar Metern stoppte der Wagen. 

Der Welser Umwelt-Stadtrat Thomas Rammerstorfer
Der Welser Umwelt-Stadtrat Thomas Rammerstorfer
Stadt Wels

"Polizei war leider keine da, obwohl die Veranstaltung im Internet angekündigt wurde", so Rammerstorfer. Der Politiker erstattete Anzeige wegen versuchter schwerer Körperverletzung. 

"Schlimm genug"

"Es ist schon schlimm genug, eine extremistische Kundgebung in Wels zu genehmigen", sagt Rammerstorfer. "Aber diese Gruppierung dann ohne Präsenz von Polizei oder Verfassungsschutz aufmarschieren zu lassen, ist gefährlich."

Laut Verfassungsschutz handelt es sich bei den Identitären um eine rechtsextremistische Gruppierung mit Verbindungen zu neonazistischen und terroristischen Netzwerken. Regelmäßig verbreiten sie auf Veranstaltungen rassistische und völkische Propganda.

Groß-Razzia bei Rechtsextremen

Großer Schlag gegen die rechtsextreme Szene in Österreich: Bei einem Großeinsatz kam es kürzlich zu mehreren Hausdurchsuchungen im gesamten Bundesgebiet. Das bestätigte das Innenministerium gegenüber der Austria Presse Agentur.

Die Razzia richtete sich gegen neun Männer und eine Frau. Ihnen wird unter anderem Zurschaustellung verbotener NS-Propaganda in elektronischen und sozialen Medien sowie Verhetzung vorgeworfen.

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