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Staffel-Sieg: Usain Bolt macht sich unsterblich

Heute Redaktion
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Dreimal Gold in Peking, dreimal Gold in London - Usain Bolt hat sein Vorhaben bei Olympia verwirklicht, sich selbst zur Legende ernannt und die Leichtathletik-Geschichtsbücher einmal mehr neu geschrieben.

Zum Abschluss der Stadionbewerbe am Samstag fixierte Schlussläufer Bolt mit der 4 x 100 m-Staffel von Jamaika in 36,84 Sekunden Weltrekord. Die Arena zum Erbeben brachte zuvor auch der Brite Mo Farah, der nach dem Titel über 10.000 m auch jenen über 5.000 m gewann und sich das Langstrecken-Double holte.

Jamaika trat mit Nesta Carter, Michael Frater, Yohan Blake und Bolt an. Der 25-Jährige hatte allerdings alle Beine voll zu tun, der US-Amerikaner Ryan Bailey trieb ihn auf der Zielgeraden regelrecht zur neuen Bestmarke, die zwei Zehntelsekunden unter der 2011 bei der WM in Daegu fixierten lag. Die USA wurden im nationalen Rekord von 37,04 Zweite, Trinidad und Tobago landete in 38,12 an dritter Stelle. Es war der vierte Leichtathletik-Weltrekord in London nach jenem von David Rudisha (800 m), der 4x100-m-Frauenstaffel der USA und der Russin Jelena Laschmanowa über 20 km Gehen.

Langstrecken-Double für Farah

Schon als er das Stadion betrat, brandete der Jubel auf: Farah hat wie kein anderer britischer Athlet die Geräuschkulisse im Oval anschwellen lassen. Der 29-Jährige siegte in 13:41,66 Minuten vor dem Äthiopier Dejen Gebremeskel (13:41,98) und dem Kenianer Thomas Longosiwa (13:42,36) und schaffte wie der Äthiopier Kenenisa Bekele 2008 in Peking das Langstrecken-Double.

"Es ist unglaublich, zwei Goldmedaillen, wer hätte sich das gedacht", jubelte Farah, der seinen Karriere-Höhepunkt zur exakt richtigen Zeit erlebte. "Diese zwei Medaillen sind für meine beiden Mädchen, die noch nicht geboren sind. Aber es kann jeden Tag passieren. Die Ärzte sagen, wir haben noch zwölf Tage", erzählte Farah, dessen hochschwangere Frau und größere Tochter wieder im Stadion waren.

US-Frauen mit Staffelgold

In 3:16,87 Minuten und damit der drittbesten jemals gelaufenen Zeit sicherte sich die 4 x 400-Staffel der US-Frauen die Goldmedaille. Für Schlussläuferin Sanya Richards-Ross war es der zweite Titel nach jenem im Einzel, vor ihr hatten Deedee Trotter, Allyson Felix - die sich in London nun dreimal auf drei verschiedenen Strecken gekrönt hat - und Francena McCorory je eine Runde gedreht. Silber ging an Russland (3:20,23) vor Jamaika (3:20,95).

Die russische Weltmeisterin Marija Sawinowa holte in 1:56,19 Minuten 800-m-Gold vor der Südafrikanerin Caster Semenya (1:57,23) und ihrer Landsfrau Jekaterina Poistogowa (1:57,53). Während Sawinowa alles einfach nur "wunderbar" fand, sagte Semenya: "Die letzten Jahre waren nicht einfach für mich. Ich hatte wirklich gute Unterstützung von daheim, ich habe es für sie gemacht und bin sehr glücklich mit Silber."  Semenya musste sich nach ihrem WM-Titelgewinn 2009 in Berlin Geschlechts-Untersuchungen unterziehen, der Weltverband (IAAF) sperrte sie elf Monate und ließ sie erst ab 6. Juli 2010 wieder starten.

19-Jähriger gewinnt Speerwurf

Eine Überraschung gab es im Speerwurf der Männer, der 19-jährige Keshorn Walcott aus Trinidad und Tobago schleuderte das Wurfgerät auf den nationalen Rekord von 84,58 Meter und setzte sich vor Alexander Pjatnyzja aus der Ukraine (84,51) und dem Finnen Antti Ruuskanen (84,12) durch. Der Norweger Andreas Thorkildsen verpasste als Sechster seinen dritten Olympiasieg en suite. Mit 2,05 m gewann die Russin Anna Tschitscherowa den Hochsprung vor Brigetta Barrett (USA/2,03) und Swetlana Schkolina (RUS/2,03).

Die 20-jährige Russin Jelena Laschmanowa stellte über 20 km Gehen in 1:25:02 Stunden einen neuen Weltrekord auf. Sie blieb sechs Sekunden unter der seit 2011 geltenden Marke von Landsfrau Wera Sokolowa. Zweite wurde mit Olga Kaniskina in 1:25:09 eine weitere Russin, Dritte die Chinesin Qieyang Shenjie (1:25:16). Die 50 Kilometer der Männer hat der Russe Sergej Kirdjapkin in 3:35:59 Stunden vor dem Australier Jared Tallent (3:36:53) und dem Chinesen Si Tianfeng (3:37:16) für sich entschieden.

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