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Stallorder missachtet! Hamilton blockiert Rosberg

Heute Redaktion
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Bild: VALDRIN XHEMAJ (EPA)

Einer der vielen Aufreger des Grand Prix von Ungarn war das teaminterne Duell zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg. Mercedes Motorsportchef Toto Wolff glaubt, dass das Ignorieren der Stallorder den Sieg gekostet hat.

Opfer der ersten Safety-Car-Phase und verlor die Führung. Der Deutsche kämpfte sich aber zurück, lief aber dann zur Rennmitte auf seinen Teamkollegen Hamilton auf. Dieser war auf einer anderen Strategie unterwegs und hatte seinen letzten Boxenstopp bereits absolviert.

Das Team forderte Hamilton daraufhin per Funk auf, Rosberg vorbeizulassen. "Ich war sehr, sehr schockiert, dass mich das Team darum gebeten hat", meinte der Brite. Er weigerte sich daraufhin, den Teamkollegen vorbeizulassen, was in giftigen Funksprüchen gipfelte. Rosberg fand keine Lücke und bog nach mehreren Runden im Windschatten an die Box ab. In der letzten Runde kam es erneut zum Duell der beiden um Platz drei. Hamilton wehrte sich mit einem harten Manöver, bei dem Rosberg fast von der Strecke abkam und sicherte sich den Stockerlplatz.

Hamilton: "Ich hätte Punkte an Nico verloren"

"Ich habe es nicht geschafft, Lewis zu packen, das nervt mich extrem", ärgerte sich der WM-Leader nach dem Rennen. Hamilton sah sich hingegen in seinem Handeln bestätigt. "Wenn er mich zum Zeitpunkt des Funkspruchs überholt hätte, wäre er drei oder vier Runden früher an mir dran gewesen", erklärte der Weltmeister von 2008. "Ich hätte Punkte an Nico verloren. Ich bin glücklich, dass ich die richtige Entscheidung für mich selbst getroffen habe. Ich bin ich für mich selbst gefahren und nicht für ihn."

Lauda unterstützt Hamilton

Rosberg erklärte, dass es nicht seine, sondern die Entscheidung des Teams war, Hamilton anzufunken. Allerdings werden die Vorkommnisse noch Thema im Teammeeting sein. "Wir werden uns heute Abend mit dem Team zusammensetzen und das Rennen diskutieren", kündigte Rosberg an. Team-Aufsichtsrat Niki Lauda fand "die Entscheidung von Lewis richtig und normal".

Motorsportchef Toto Wolff glaubt hingegen, dass Hamilton durch sein Verhalten den Sieg von Rosberg verhinderte. "Emotional bin ich bei ihm, weil das natürlich ein extrem frustrierender Funkspruch ist, bei all dem Pech, das er hatte. Auf der anderen Seite gibt es vielleicht Regeln, die wir im Team etabliert haben. Kann man die selbst außer Kraft setzen? Das ist eine andere Frage", so der Wiener.