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Starkl im Duell mit Ex-Klub Rapid: "Kein Jubel über ...

Heute Redaktion
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In der neunten Runde der Bundesliga kommt es am Sonntag zum absoluten Spitzenspiel. Der Tabellenführer ist beim Zweiten zu Gast. Rapid Wien empfängt den sensationellen Leader Admira Wacker. Im "Heute"-Talk sprach der Rapid-Leipspieler in Diensten der Südstädter über seinen Torjubel, das Gefühl, Erster zu sein und den Teamspirit.

In der neunten Runde der Bundesliga kommt es am Sonntag zum absoluten Spitzenspiel. Der Tabellenführer ist beim Zweiten zu Gast.  (ab 16.30 Uhr im Live-Ticker)  Im "Heute"-Talk sprach der Rapid-Leipspieler in Diensten der Südstädter über seinen Torjubel, das Gefühl, Erster zu sein und den Teamspirit.

Heute: Herr Starkl, sind Sie zum ersten Mal in Ihrer Karriere Tabellenführer?

"Weiß ich gar nicht genau. Möglicherweise bin ich mit Rapid schon mal oben gestanden."

Wie fühlt es sich an, Erster zu sein?

"Es ist ein sehr schönes Gefühl. Wenn man in der Früh am Handy die Tabelle anschaut, geht man gleich mit noch mehr Freude zum Training. Aber wir wissen natürlich, dass es eine Momentaufnahme ist. Wir können das schon richtig einordnen."

Vor der Saison galt die Admira als Abstiegskandidat Nummer eins.

"Eigentlich sogar als Fixabsteiger. Die sogenannten Experten haben gesagt, dass wir schon so gut wie unten sind in der zweiten Liga. Das hat uns natürlich zusätzlich motiviert. Wir wussten, dass wir Qualität haben. Wir sind eine junge, hungrige, dynamische Mannschaft. Teamgeist ist bei uns auch ein wichtiges Wort. Das ist unser Erfolgsrezept. Jeder macht für jeden alles."

Wenn man von Rapid zur Admira geht, kommt das einem Rückschritt gleich. Welche Gedanken hatten Sie beim Wechsel?

"Mein Ziel war es einfach, mehr in der Bundesliga zu spielen. Ich habe bei Rapid zwar meine Einsätze bekommen, aber immer nur über zehn bis 20 Minuten. Da ist es schwer, auf sich aufmerksam zu machen. Deshalb wollte ich zu einem Bundesligisten leihweise wechseln, wo ich gute Chancen habe zu spielen. Das hat sich bei der Admira so ergeben. Ich würde das gar nicht als Rückschritt betrachten. Ich fühle mich wohl, ich mach meine Tore und Assists – somit ist das optimal aufgegangen für mich."

Sie sind vorerst nur verliehen. Spekulieren Sie mit einer Rückholaktion Rapids?

"Nein, das glaube ich nicht. Ich spekuliere eigentlich mit gar nichts. Ich schaue momentan nur auf den Erfolg der Admira. Wenn es so weitergeht wird man sehen, was in einem Jahr passiert."

Die Admira ist also nicht zwingend nur eine Zwischeschritt am Weg zurück zu Rapid?

"Man wird sehen, ich kann das jetzt noch nicht sagen."

Für Rapid haben Sie in 47 Spielen 3 Tore gemacht. Bei der Admira in 7 Spielen 4. Wie erklären Sie die Leistungsexplosion?

"Wie vorhin angesprochen, liegt das vor allem an den Einsatzzeiten. Wenn man von Beginn an spielt, hat man 90 Minuten Zeit, um ein Tor zu schießen, man ist im Spiel integriert. Wenn man reinkommt, ist es schwieriger. Da muss alles zu 100 Prozent passen, um zu treffen. Bei der Admira bin ich ein Leistungsträger, die Trainer setzen auf mich. Das ist natürlich auch mental sehr angenehm."

Mit Baumeister und Lederer hat die Admira gleich zwei Chefs. Wer hat das letzte Wort?

"Da gibt es keinen Unterschied. Der eine ist etwas ruhiger, der andere etwas lauter. Im Team sind sie sehr stark. Ich kann einiges von ihnen lernen. Die Entscheidungen treffen sie zusammen."

Was sind die größten Unterschiede im Vergleich zu Zoran Barisic?

"Klar, jeder Trainer hat seine eigene Handschrift. Aber Herr Lederer ist Herrn Barisic schon ähnlich. Ich sehe da gar nicht so viel Unterschied."

Am Sonntag kommt es zum Wiedersehen mit Rapid – im Happel-Stadion. Mit welchen Gefühlen gehst du in die Partie?

"Mit sehr guten. Für mich ist es aber eigentlich ein Match wie jedes andere – vielleicht vor mehr Zusehern. Wir sind zwar Erster, fahren aber trotzdem nicht als Favorit hin. Wir sind so realistisch, wir sind klarer Außenseiter. Rapid spielt eine starke Saison, sie sind nicht umsonst international dabei. Sie müssen gegen uns gewinnen, sie wollen Erster sein. Uns wird das vermutlich gute Möglichkeiten im Konter bieten, wir werden vorne Räume haben. Wenn wir weiterhin effizient sind vor dem Tor, rechne ich mir Chancen auf Punkte aus."

Würden Sie jubeln, wenn Sie ein Tor schießen?

"Nein, aus Respekt würde ich nicht jubeln. Ich würd mich zwar freuen, wenn ich treffe, aber ich würde es nicht zeigen." 

Mit Grozurek, Bajrami, Schösswendter und Ihnen gibt es einen echten „Rapid-Block“ bei der Admira.

"Ja, wir haben ab und zu Spaß mit Herrn Baumeister, weil der ja von der anderen Seite ist. Aber wir verstehen uns alle sehr gut."

Kann die Admira Meister werden?

"Wir haben Qualität, keine Frage. Aber im Kader nicht die Breite wie etwa Rapid. Es wird sicher nicht immer gut rennen. Es wird sicher Phasen geben in der Saison, in denen es nicht rennt. Da wird es wichtig sein, weiter an uns zu glauben und wieder auf den richtigen Weg zu kommen. Aber Meister? Ich glaube, da ist die Saison noch zu lang."

Haben Sie eine Meisterprämie ausgehandelt?

"Ich wüsste nichts davon. Aber sollten wir Meister werden, kriegen wir sicher ein bisl was."