Heftige Regenfälle haben in Frankreich und Spanien zwei Menschen das Leben gekostet. In der Bretagne kam eine 55-jährige Frau ums Leben, wie die französischen Behörden am Montag mitteilten. Sie war mit ihrem Auto auf einer überfluteten Straße unterwegs und konnte das Fahrzeug vor den ansteigenden Wassermassen nicht mehr rechtzeitig verlassen.
Bereits am Sonntag wurde in der Nähe von Barcelona im Nordosten Spaniens eine Leiche aus einem Fluss geborgen. Noch ist unklar, ob es sich dabei um einen der beiden Vermissten handelt, deren Auto zuvor von den Wassermassen mitgerissen worden war.
Vor allem in der Bretagne, aber auch in Südfrankreich und in der spanischen Region Katalonien regnete es am Sonntag und Montag besonders stark. In der Bretagne fielen stellenweise mehr als 100 Millimeter Regen innerhalb von nur 24 Stunden. Mehrere Fernstraßen mussten deshalb zeitweise in beide Richtungen gesperrt werden.
In Marseille suchten innerhalb weniger Stunden rund 700 Menschen Hilfe. Die Einsatzkräfte retteten mehrere Personen, die wegen der Wassermassen in ihren Autos eingeschlossen waren. Vier Schulen blieben am Montag geschlossen. Auch der Sport kam zum Erliegen: Das Fußballspiel zwischen Marseille und Paris Saint-Germain sowie ein Rugby-Spiel in Toulon wurden am Sonntag wegen des starken Regens verschoben.
In Spanien mussten Feuerwehrleute 27 Menschen aus einer Seilbahn zum Kloster Montserrat befreien, nachdem es durch das Unwetter zu Erdrutschen gekommen war. Zahlreiche Flüge von und nach Barcelona wurden gestrichen oder hatten Verspätung. Auch der Bahnverkehr war betroffen, weil Erdrutsche und umgestürzte Bäume mehrere Bahnstrecken blockierten.
Erst im Oktober des vergangenen Jahres hatten heftige Regenfälle im Osten und Süden Spaniens zu schweren Überschwemmungen geführt, besonders schlimm war es in der Provinz Valencia. Laut Regierung kamen damals 236 Menschen ums Leben – es war die schwerste Katastrophe dieser Art in Spanien seit Jahrzehnten.
Laut Wissenschaftlern wird Starkregen durch den Klimawandel immer häufiger und heftiger. Eine wärmere Atmosphäre kann mehr Wasser aufnehmen, das dann abregnet – dadurch steigt das Risiko und die Wucht von Überschwemmungen.