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Staubsauger legte Atomkraftwerk lahm

Heute Redaktion
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Das schwedische Atomkraftwerk Ringhals musste im Frühjahr nach einem Brand abgeschalten werden - bis heute stehen sämtliche Reaktoren des AKW still. Ein halbes Jahr lang wurde fieberhaft nach der Ursache gesucht, nun wurde sie gefunden. Ein vergessener Staubsauger löste einen Kurzschluss aus und verursachte einen Verlust von 197 Millionen Euro.

Im Atomkraftwerk Ringenhals wurde gerade ein Belastungstest durchgeführt, der verheerend scheiterte. Ein angeschlossener Staubsauger löste einen Kurzschluss aus und führte zum Feuer im Block 2. Es ist nur ein Punkt in der langen Liste der Zwischenfälle in Ringhals. Alle zehn schwedischen Atomreaktoren mussten wiederholt abgeschalten werden, berichtet orf.at. Sogar an einer Atomkatastrophe schrammte das Land nur knapp vorbei.

Nur 20 Minuten von einer Kernschmelze entfernt war im juli 2006 der Reaktor des AKW Forsmark. Das Kühlsystem kam damals ebenfalls wegen eines Kurzschlusses zum Erliegen - Techniker konnten zwei der vier ebenfalls ausgefallenen Dieselaggregate gerade noch rechtzeitig starten und die Kühlung wieder herstellen. Im AKW Oskarshamm hingegen war erst Ende Oktober ein Brand ausgebrochen, bei dem das Kraftwerk heruntergefahren werden musste.

Auf Unverständnis in der schwedischen Bevölkerung stößt aufgrund der Pannenserie die Entscheidung des Parlaments, das Atomprogramm fortzuführen. Ein Bescheid aus dem Jahr 1980, nach einer Volksabstimmung aus der Atomkraft auszusteigen, wurde aufgehoben.