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Stefan Kraft gewinnt die Vierschanzen-Tournee

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures

Stefan Kraft hat die Siegesserie der ÖSV-Adler bei der Vierschanzentournee fortgesetzt. Der 21-jährige Salzburger landete am Dienstag beim abschließenden Bewerb in Bischofshofen auf Rang drei und sicherte sich die Gesamtwertung mit 6,0 Punkten Vorsprung auf seinen Zimmerkollegen und Tagessieger Michael Hayböck. Hayböck feierte in Bischofshofen seinen ersten Weltcupsieg.

Stefan Kraft hat sich den auf seiner Heimschanze nicht mehr nehmen lassen. Der am Dienstag in Bischofshofen drittplatzierte Salzburger fixierte schlussendlich aber nur noch recht knapp vor seinem auf dem Außerleitner-Bakken siegreichen Teamkollegen Michael Hayböck und Peter Prevc (SLO) seinen bisher größten Erfolg.

Hayböck (137,5 m/136,5 m) machte bei seinem ersten Weltcuperfolg in überlegener Manier noch viel seines 23-Punkte-Rückstandes auf den Salzburger gut, abfangen konnte er seinen Freund aber nicht mehr. Der 21-jährige Kraft (133,5/132,0), der beim Finale auch dem Japaner Noriaki Kasai den Vortritt lassen musste, hatte nach vier Bewerben um sechs Punkte die Nase vorne.

"Es ist unglaublich, dass es sich ausgegangen ist. Ich bin doch ein bisschen nervös geworden, aber es hat trotzdem gereicht", jubelte Kraft inmitten eines rot-weiß-roten Fahnenmeeres, bevor er vor mehr als 20.000 Fans die begehrte Trophäe in Form eines goldenen Adlers entgegennehmen durfte.

Titel Nummer 16 für Österreich

Der nach starken Vorleistungen vor Beginn der 63. Auflage als Geheimfavorit gehandelte Salzburger sorgte für den bereits siebenten ÖSV-Tourneetriumph in Serie. Österreich schloss mit jetzt 16 Titeln zu den bisher erfolgreichsten Nationen Deutschland und Finnland auf. Auch im Vorjahr hatte es durch Thomas Diethart und Thomas Morgenstern einen Doppelerfolg gegeben.

Kraft ist der zwölfte Tourneegewinner aus Österreich, 62 Jahre nach Bubi Bradl aber erst der zweite aus Salzburg. Der Pongauer hatte die Führung beim Auftakt in Oberstdorf mit seinem ersten Weltcuptriumph erobert und seither nicht mehr hergegeben. "So ein Sieg, das beflügelt einen. Ich habe danach locker drauflosspringen können, das beruhigt einen extrem", erläuterte Kraft.

Starker Hayböck wurde noch gefährlich

In Garmisch (6.) hatte er die Spitzenposition verteidigt, ehe er seinen Vorsprung in Innsbruck (2.) deutlich ausbaute konnte. Zum Abschluss büßte der Schwarzacher auf seiner Heimschanze aber noch 17,1 Punkte auf Hayböck ein. Der Oberösterreicher gratulierte seinem Kumpel überschwänglich. "Wir haben uns nur angeschaut und den Kopf geschüttelt und gesagt: Unglaublich", sagte Hayböck.

Auch der 23-Jährige hatte allen Grund zur Freude. "Es war genial, ich kann das noch gar nicht in Worte fassen. Ich habe gesagt, wenn ich es mir aussuchen kann, dann will ich bei einem Heimspringen gewinnen, dass es genauso eintritt, ist ein Traum", meinte der Oberösterreicher. Wie Kraft durfte auch Hayböck während der Tournee über neue persönliche Superlative jubeln. Der in diesem Winter konstanteste Springer überhaupt holte sich während der Traditionsserie (2., 7., 6., 1.) auch das Weltcupführungstrikot.

Das Ergebnis aus Bischofshofen:

1. Michael Hayböck (AUT)  288,4 (137,5/136,5)

2. Noriaki Kasai (JPN) 277,1 (132,5/137,0)

3. Stefan Kraft (AUT) 271,3 (133,5/132,0)

4. Peter Prevc (SLO) 271,2 (133,0/134,5)

5. Anders Jacobsen (NOR) 270,6 (130,5/136,0)

6. Richard Freitag (GER) 265,1 (129,5/133,5)

7. Gregor Schlierenzauer (AUT) 264,6 (132,0/130,0)

8. Severin Freund (GER) 257,9 (131,0/128,5)

9. Anders Fannemel (NOR) 248,4 (130,0/127,0)

10. Simon Ammann (SUI)  246,7 (130,5/136,0)

Zum Gesamt-Ergebnis der Vierschanzen-Tournee blättern Sie bitte um:

Gesamtergebnis Vierschanzen-Tournee 2014/15

1. Stefan Kraft (AUT) 1.106,7 Punkte

2. Michael Hayböck (AUT) 1.100,7 (6,0 Punkte zurück)

3. Peter Prevc (SLO) 1.077,2 (29,5)

4. Noriaki Kasai (JPN) 1.074,8 (31,9)

5. Anders Jacobsen (NOR) 1.060,1 (46,6)

6. Richard Freitag (GER) 1.056,8 (49,9)

7. Gregor Schlierenzauer (AUT) 1.050,2 (56,5)

8. Severin Freund (GER) 1.022,5 (84,2)

9. Roman Koudelka (CZE) 1.013,4 (93,3)

10. Kamil Stoch (POL) 1.009,4 (97,3)

Weiters:

16. Thomas Diethart (AUT) 899,8 (206,9)

23. Andreas Kofler (AUT) 720,9 (385,8)

39. Manuel Fettner (AUT) 446,0

45. Manuel Poppinger (AUT) 304,3.