Sport

Stefan Kraft und Co. im Talk über die neue Saison

Heute Redaktion
Teilen

Im Windkanal in Wien -Floridsdorf feilten die ÖSV-Adler vergangene Woche noch an der idealen Flug-Technik. Schon heute beginnt für Thomas Diethart, Michael Hayböck und Stefan Kraft die neue Saison mit dem Sommer Grand Prix in Wisla. Im "Heute.at"-Talk sprachen die drei rot-weiß-roten Adler über die Vorbereitung und die Ziele in der Weltcup-Saison.

Im Windkanal in Wien -Floridsdorf . Schon heute beginnt für Thomas Diethart, Michael Hayböck und Stefan Kraft die neue Saison mit dem Sommer Grand Prix in Wisla. Im "Heute.at"-Talk sprachen die drei rot-weiß-roten Adler über die Vorbereitung und die Ziele in der Weltcup-Saison.

"Heute.at": Thomas Diethart, Sie haben gerade im Windkanal getestet. Welche Aufschlüsse erwarten Sie sich?

Thomas Diethart: "Im Windkanal kann man einiges austesten. Gerade vom Material ist es ideal, weil man einen Flug simulieren kann. Da ist es gut, wenn man mehr Zeit hat, wenn man alles so richtig spüren kann."

Die letzte Saison war bei Ihnen durchwachsen. Welche Lehren haben Sie daraus gezogen?

"Es haben mehrere Sachen nicht gepasst. Es ist nicht einfach, wenn man neu dabei ist, eine starke Saison hatte und diese wiederholen möchte. Es war schwierig. Aber ich bin sowieso die ganze Zeit am Kämpfen. Ich hab auch letzte Saison gekämpft. Spitzensport ist nicht immer so einfach."

Worauf fokussieren Sie sich in der kommenden Saison? Weltcup, Vierschanzen-Tournee oder Skiflug-WM?

"Es ist jeder Wettkampf wichtig. Ob es die Vierschanzen-Tournee oder die Skiflug-WM ist. Es ist wichtig, immer ganz vorne dabei zu sein. Olympia oder eine WM sind immer etwas anderes. Aber man muss sowieso schauen, wie man in Form ist."

Der Sommer Grand Prix steht vor der Tür. Am Wochenende geht es in Wisla (Polen) los. Wieviele Springen nehmen Sie mit?

"Ich nehm so viele Wettkämpfe mit, wie möglich, damit ich mich gut vorbereiten kann. Schauen wir einmal, wie das dann abläuft."

Auf der nächsten Seite: Michael Hayböck

"Heute.at": Michael Hayböck. Die Windkanal-Tests sind jedes Jahr ein Fixpunkt in der Vorbereitung. Welche Erkenntnisse erwarten Sie sich?

"Etwas Spezielles erwarte ich mir eigentlich nicht. Man kann Sachen probieren, für die man in den paar Sekunden auf der Schanze gar keine Zeit hätte. Es ist sehr ähnlich zur Schanze. Man kommt oft auf etwas drauf, was man verbessern kann. Ich nehm eigentlich jedes Jahr etwas mit."

Woran wollen Sie in der Vorbereitung noch feilen?

"Bei mir ist immer der Flugsystem-Schluss das große Thema. Also dass ich gleich nach dem Absprung in eine gute Flugposition komme. Da kann man im Windkanal gut trainieren, dass man die Ski unterm Körper führt."

Worauf legen Sie in der kommenden Saison Ihren Schwerpunkt?

"Vierschanzen-Tournee und Skiflug-WM sind die zwei großen Highlights. Die Tournee findet jedes Jahr teilweise auf heimischem Boden statt, in dieser Saison auch die Skiflug-WM. Zwei Höhepunkte für uns Österreicher. Ich werde versuchen, mich bestmöglich auf beides vorbereiten."

Sind Sie nach dem knappen Ausgang in der abgelaufenen Saison für die kommende Vierschanzen-Tournee noch motivierter?

"Ich war bislang jedes Jahr supermotiviert. In der letzten Saison habe ich gesehen, dass ich um den Sieg mitspringen kann. Ich will mich bestmöglich vorbereiten, um wieder um den Sieg mitzuspringen, doch das lässt sich sehr schwer planen. Da muss so viel zusammenpassen. Dass man Zweiter wird, muss schon so viel zusammenstimmen. Das kann man nicht jedes Jahr erwarten. Aber ich will mein Bestmöglichstes versuchen."

Der Sommer Grand Prix steht unmittelbar bevor. Bei wievielen Springen werden Sie dabei sein?

"Ich werde jetzt am Anfang die Springen in der unmittelbaren Umgebung - Polen, Frankreich, Deutschland und Schweiz - werde ich mitmachen. Die weiteren Reisen nach Russland, Kasachstan und Japan werde ich nicht antreten. Da geht es für mich auch nicht um Ergebnisse."

Auf der nächsten Seite: Stefan Kraft

Stefan Kraft, die Windkanal-Tests gehören wie jedes Jahr zur Vorbereitung dazu. Wie ist es für Sie bis jetzt gelaufen?

Stefan Kraft: "Mir taugt das immer recht gut. Man kann viele Flugminuten sammeln, sich ohne Gefahr einmal genau auf seinen Sprung konzentrieren und genau probieren, wie man was auf der Schanze verändern kann. Beim Flugsystem und Symmetrie lernt man immer wieder neue Sachen dazu. Ich erhoffe mir, dass ich wieder stabiler werde."

Ist die Vierschanzen-Tournee in der kommenden Saison Ihr großes Ziel? Da müssen Sie ja den Sieg verteidigen.

"Das ist sicher ein großes Ziel. Aber auch die Skiflug-WM ist ein Ziel von mir. Die Schanze liegt mir sehr gut. Ich hoffe, dass ich da mit einer Medaille heimfahren kann - egal ob im Team oder im Einzel."

Und der mögliche Weltcup-Gesamtsieg ergibt sich mit guten Leistungen bei den Springen automatisch...

"Ja genau. Da muss man von Anfang an ein Siegspringer sein. Muss man von Anfang an dabei sein. Das ist auch ein sehr großes Ziel von mir."

Der Sommer Grand Prix steht vor der Türe. Wie werden Sie es halten? Wie oft sind Sie dabei?

"Beim Auftakt in Wisla werde ich an den Start gehen. Dann geh ich noch einmal auf Urlaub, werde noch eine Regenerationsphase starten. Und im Herbst nehm ich noch ein, zwei Sommer Grand Prix mit. In Hinzenbach bin ich auf jeden Fall dabei."

Interviews: Markus Weber