In der steirischen Politik bahnt sich ein handfester Skandal an: Ein Landesbediensteter, der gleichzeitig als Gemeinderat einer Oppositionspartei tätig ist, steht im Zentrum schwerer Anschuldigungen. Das berichtet die "Krone" am Freitag. Nach außen hin gilt er in seiner Heimatgemeinde weiterhin als aktiver Politiker - doch nun ermittelt die Staatsanwaltschaft Graz gegen ihn.
Im Zuge der Untersuchungen kam es bereits zu einer Hausdurchsuchung. Dabei stellte die Exekutive sowohl elektronische Datenträger als auch das Mobiltelefon des Verdächtigen sicher. Auf diesen Geräten fanden die Ermittler Chatprotokolle, die derzeit ausgewertet werden.
Bestätigt wurden die Ermittlungen von Christian Kroschl, dem Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz. Gegenüber dem Blatt erklärte er: "Es wird gegen einen Politiker einer Partei ein Ermittlungsverfahren wegen eines Sexualdeliktes geführt." Weitere Details nannte er mit Verweis auf den Datenschutz nicht.
Nach Informationen der "Steirerkrone" sind die Vorwürfe äußerst schwerwiegend: Der Politiker soll über eine Internetplattform ein 13-jähriges Mädchen kennengelernt und sich in weiterer Folge sexuell an dem Kind vergangen haben. Das Mädchen wandte sich anschließend an die Polizei und erstattete Anzeige. Das Opfer soll bis heute an den psychischen Folgen leiden.
Die Ermittlungen stützen sich auf § 206 StGB, der den schweren sexuellen Missbrauch von Unmündigen regelt. Demnach drohen bei besonders erniedrigenden Handlungen oder wenn das Opfer über längere Zeit in einen qualvollen Zustand versetzt wird, Freiheitsstrafen zwischen fünf und fünfzehn Jahren.
Für den Beschuldigten gilt die Unschuldsvermutung.