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Stöger: "Ich möchte keine leeren Floskeln erzählen"

Dienstantritt! Seit 1. August ist Peter Stöger auch offiziell als Austria-Sportchef im Amt. Auf den 53-jährigen Wiener wartet viel Arbeit.

Heute Redaktion
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"Nein, hier nicht, das ist nicht mein Arbeitsbereich", stellt Peter Stöger klar. Der violette Heimkehrer lehnt ein Foto-Shooting auf der Trainerbank ab. "Ich bin jetzt für die Strukturen im Klub zuständig."

Und zwar seit 1. August. Am Donnerstag absolvierte Stöger seinen ersten offiziellen Tag als Austria-Sportvorstand. Am Programm stand neben Medienterminen ein ausgiebiges Treffen mit Markus Kraetschmer, der sich künftig auf die wirtschaftlichen Themen konzentriert.

Stöger war in den letzten Tagen nicht untätig. Im Gegenteil. "Ich habe mich bei den Trainern, der Mannschaft, vielen Mitarbeitern vorgestellt. Wir waren in der Akademie, im Scouting, haben Gespräche geführt. Die Austria ist in den Jahren, in denen ich weg war, ziemlich gewachsen. Es gibt viele neue Gesichter", erzählt Stöger.

"Gleiche Wohnung, gleiche Frau"

Nachsatz mit einem Augenzwinkern: "Zumindest habe ich die gleiche Wohnung, die gleichen Freunde, die gleiche Frau."

Sechs Jahre sind seit seinem Abschied vergangen. Er ging als Meister-Trainer. Danach belegten die Wiener die Liga-Ränge vier, sieben, drei, zwei, sieben und vier.

Mit Stöger soll der Erfolg an den Verteilerkreis zurückkehren. "Aber von heute auf morgen wird es nicht gehen. Wir werden das Rad nicht neu erfinden", stellt der 53-Jährige klar.

Erklärtes sportliches Ziel ist ein Europacup-Platz. Doch Stöger denkt auch in anderen Ebenen. "Das Flaggschiff wird immer die erste Mannschaft sein. Denn sie ist es, die die Leute interessiert. Die Sponsoren, die Geldgeber. Da müssen wir fit werden. Daneben ist es mir wichtig, das Vertrauen und Glaubwürdigkeit zu erarbeiten", sagt das Vollblut-Veilchen.

"Stadion soll gefüllt sein"

"Ich möchte, dass das Stadion wieder Woche für Woche gefüllt ist, dass die Leute gierig auf die Karten sind. Wenn sie das Gefühl haben, am Samstag bekommen sie ohnehin noch locker ein Ticket, wird es zäh." Hintergrund: Seit der Eröffnung der neuen Generali-Arena, war sie kein einziges Mal ausverkauft.

Stöger möchte den Fans aber keine Märchen erzählen. "Die Leute sollen einen realistischen Blick auf das haben, was möglich ist. Das müssen wir kommunizieren. Wenn wir die Stimmung rund um den Verein positiv entwickeln können, ist schon viel geschafft. Persönlich hoffe ich, dass wir in einem Jahr dastehen und sagen, dass einiges, was ich heute erzählt habe, keine leere Floskeln waren."

Text: Erich Elsigan