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Stöger tobt! Mangel an Einstellung und Qualität

Salzburg schoss Peter Stöger und Borussia Dortmund aus der Europa League. Der Coach kritisierte nach dem Aus seine Stars.

Heute Redaktion
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Red Bull Salzburg sorgte am Donnerstag für ein Mini-Cordoba. Der österreichische Serienmeister schmiss den deutschen Top-Klub Borussia Dortmund im Achtelfinale der Europa League raus. Im Rückspiel reichte den Bullen zuhause ein 0:0 – das Hinspiel hatten sie mit 2:1 für sich entschieden.

Peter Stöger wird als Trainer des BVB von der deutschen Presse und den enttäuschten Fans zerrissen. Die Aktien des österreichischen Trainers sackten durch das Aus im Europacup weit ab, seine Chancen auf eine Vertragsverlängerung im Sommer wohl auch.

"Kein Fleiß"

Sein Ärger im Anschluss an das torlose Remis in Salzburg war also nur allzu verständlich. Stöger machte das Ausscheiden an der Einstellung seiner Kicker fest: "Wenn du mit dem Selbstverständnis in so ein Spiel reingehst und glaubst, dass auf dieser Wiese Hacke und Spitze geht, und du nimmst den Kampf, die Arbeit nicht an. Dann kannst du nicht im Europapokal gewinnen."

"Es gibt ja nur zwei Möglichkeiten: Erstens du spielst die vorhandene spielerische Qualität aus, dann muss aber die Pass-Sicherheit stimmen und die Situationen müssen zu Ende gespielt werden. Und wenn das nicht funktioniert, dann die zweite Möglichkeit: Über Fleiß, über Laufarbeit und Zweikämpfe das abzudecken. Der erste Bereich wurde heute nicht erfüllt, und der zweite nicht angenommen."

Fehlende Einstellung und Qualität



Die mitgereisten deutschen Reporter ließen nicht locker, fragten nach der Mentalität seiner Kicker: "Es geht möglicherweise auch um Charaktere und Persönlichkeiten, man kann zwar aus jedem ein bisschen was rausholen, aber ich kann Leute ja nicht komplett umkrempeln." Na bumm! Stöger konnte seinen Unmut nicht verbergen.

Er hat die schwierige Aufgabe, Dortmund nun vor den nächsten Bundesliga-Spielen wieder aufzubauen. Dort ist er ja seit seinem Amtsantritt noch ungeschlagen. Das stellt ihn aber nicht zufrieden: "Wir reden viel über Qualität. Qualität ist aber das, was ich auf dem Platz sehe. Ich sage jetzt keine Namen oder sonst was. Qualität ist das, was ich Woche für Woche sehe. Ich sehe uns nicht stabil. Und ich sehe uns nicht so gut aufgestellt. Wir haben in einer schwierigen Phase übernommen und das versucht irgendwie zu reparieren, zu korrigieren. Da sind wir nun mittendrin. Nur leicht geht das nicht." (Heute Sport)