In den USA hat die Umweltbehörde EPA nun einen einschneidenden Beschluss gefasst: Die CO₂-Begrenzung wird abgeschafft und somit auch das Verbrenner-Verbot. 2009 wurde laut "Auto Motor Sport" in der "Endangerment Finding"-Regulierung gesetzlich festgelegt, dass Treibhausgase die Gesundheit der Bevölkerung gefährden. Davon werde man sich nun jedoch verabschieden.
EPA-Chef Lee Zeldin (Republikaner) behauptet, es sei die "größte Deregulierung in der Geschichte der USA". In der Vergangenheit habe die Behörde zu stark in den Markt eingegriffen und dadurch Familien und Unternehmen mit versteckten Kosten belastet.
Die Pkw- und Lkw-Hersteller können in den USA also weiterhin die heißgeliebten V8-Motoren in Neufahrzeugen verbauen. Bislang ging man davon aus, dass die strengen CO2-Regelungen die Autohersteller zwingen werden, ihre Modelle bis spätestens 2027 nach und nach zu elektrifizieren.
Doch damit ist jetzt Schluss, denn das Verbrenner-Verbot gehört eindeutig der Vergangenheit an. Kritik kommt naturgemäß seitens der Umweltschützer. Diese warnen bereits vor Klimaschäden und kündigen Klagen an.
Seitens der Autohersteller sind die Reaktionen gemischt: Bei BMW, Ford, Toyota, und Volkswagen wolle man die neuen Regelungen prüfen. Allerdings war man ohnehin der Meinung, dass die Gesetze der EPA viel zu streng gewesen seien. Dennoch wolle man die Reduzierung der CO₂-Ausstöße fortsetzen, nur eben nicht so radikal und schnell, sondern unter realistischen Marktbedingungen. Der SEMA-Verbrand, der viele Hersteller von Fahrzeugteilen vertritt, hält die Deregulierung für eine gute Idee. Immerhin könnten jetzt die Kunden selbst entscheiden, ob sie lieber mit einem Verbrenner- oder Elektrofahrzeug unterwegs sind.
Die neuen Spielregeln auf dem amerikanischen Automarkt könnten nun wieder einen Boom an großvolumigen V6 und V8 Motoren auslösen. Gleichzeitig könnte auch die mittlerweile etablierte Hybrid-Technologie einen Aufschwung erleben. Das könnte sich auch positiv auf die Preis auswirken. Allerdings sollte man eines nicht vergessen: Sollte ab 2028 eine neue Regierung ins Weiße Haus ziehen, könnten die strengen CO₂-Regelungen wieder in Kraft treten.