Es war eine hitzige Runde bei Markus Lanz. AfD-Chef Tino Chrupalla geriet am Dienstagabend in der ZDF-Sendung mit seinen Aussagen zu Russland und dem Ukraine-Krieg schwer in die Defensive. Als er mehrfach Verständnis für den Kreml zeigte und die deutsche Regierung scharf kritisierte, verlor Moderator Markus Lanz sichtbar die Geduld.
"Stopp! Stopp! Man muss bei Ihnen immer tierisch aufpassen!", rief Lanz entsetzt, als Chrupalla behauptete, die Opposition in Deutschland sei in einer ähnlichen Lage wie in Russland. Der Moderator reagierte fassungslos, während Kremlkritiker Wladimir Kara-Mursa entgegnete: "Es ist beleidigend, sowas zu hören. Unsere Oppositionsführer werden ermordet!"
Chrupalla beharrte dennoch auf seinem Kurs. Er erklärte, er sehe "aktuell keine Gefahr für Deutschland durch Russland" – eine Aussage, die Markus Lanz kaum glauben konnte. "Keine?!", fragte der Moderator ungläubig. "Sie sehen keinen hybriden Krieg, keine Millionen auf der Flucht?" Der AfD-Politiker schüttelte nur den Kopf: "Jedes Land kann eine Gefahr für Deutschland werden."
Als Chrupalla sogar erklärte, auch "Polen könne eine Gefahr sein", reagierte Lanz erneut fassungslos: "Sie sagen, Polen ist potenziell genauso gefährlich für Deutschland wie Russland?"
Die Diskussion spitzte sich weiter zu, als Lanz wissen wollte, was Chrupalla konkret an Wladimir Putin kritisiere. "Den Angriffskrieg natürlich", sagte der AfD-Chef – fügte aber sofort hinzu, auch "der Westen habe entscheidende Fehler gemacht". Lanz blieb hartnäckig: "Das ist Ihre härteste Kritik?", fragte er, doch Chrupalla blieb unbeirrt.
Spätestens als der AfD-Chef sagte, Putin habe ihm "nichts getan", war für Lanz der Punkt erreicht, an dem Worte kaum noch reichten. Zwischen entgeistertem Kopfschütteln und sarkastischem Lächeln versuchte der Moderator, die Diskussion zu ordnen – vergeblich.
