Nato-Luftraum verletzt

Überraschende Kritik  – AfD-Weidel attackiert Putin

Überraschend scharf hat AfD-Chefin Alice Weidel Kreml-Chef Wladimir Putin kritisiert. Ihr zufolge solle Russland sich deeskalierend verhalten.
Newsdesk Heute
23.09.2025, 06:58
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Nach den russischen Luftraumverletzungen in mehreren Nato-Staaten in den vergangenen Tagen hat die sonst eher kremlfreundliche AfD-Vorsitzende Alice Weidel mit einer überraschenden Aussage aufhorchen lassen.

Die deutsche Politikerin rief Kreml-Chef Wladimir Putin zur Mäßigung auf. "Ich glaube, dass auch Russland dazu aufgerufen ist, sich deeskalierend zu verhalten und nicht noch zusätzlich den Nato-Luftraum zu verletzen und die Luftabwehrsysteme zu testen", sagte Weidel bei einer Pressekonferenz am Montag in Berlin.

Erst in der vergangenen Woche waren mindestens 19 russische Drohnen teils hunderte Kilometer weit in den Luftraum des Nato-Mitglieds Polen eingedrungen. Einige davon wurden von den Nato-Verbündeten abgeschossen. Am Freitag drangen dann drei russische Kampfflugzeuge in den Nato-Luftraum über Estland ein.

"Trump nicht auf die Probe stellen"

Bis dato waren die AfD und ihre Führungsriege eher dafür bekannt, die russischen Aggressionen gegen den Westen und die Ukraine kleinzureden. Ihren nunmehrigen Schwenk begründete Weidel auch mit den diplomatischen Bemühungen von US-Präsident Donald Trump.

"Man sollte die Geduld von Donald Trump nicht auf die Probe stellen. Man sollte ihn auch nicht in seinen Friedensbemühungen das Gesicht verlieren lassen." Luftraumverletzungen durch Russland hätten "absolutes Potenzial zur weiteren Eskalation" und würden "auch das Verhältnis zwischen Russland und den USA nach den Friedensbemühungen des US-amerikanischen Präsidenten nachhaltig beschädigen".

Putin muss sich bewegen

Auch im Hinblick auf den Ukraine-Krieg schlug Weidel ganz neue Töne an. "Irgendwo muss sich Putin auch irgendwann bewegen und davon haben wir leider bislang zu wenig gesehen", meinte die AfD-Chefin.

Weidel, die als Anhängerin Donald Trumps gilt, hatte dessen Treffen mit Putin im August im US-Bundesstaat Alaska im Anschluss als "wichtigen Schritt zur Deeskalation" bezeichnet.

AfD-Spitze uneinig

Kurze Zeit vor Weidels Aussagen hatte ihr Co-Vorsitzender Tino Chrupalla auf die Frage nach einer Reaktion auf die Vorfälle noch ganz anders reagiert. Er sprach bei der Verletzung des polnischen Luftraums von "sogenannten Drohnenüberflügen". Zudem kritisierte er, dass vieles auf "ungenauen Nachrichten und Faktenlagen" basiere. Außerdem sprach er von Drohnen, die "aus Styropor und aus Sperrholz zusammengeschustert" waren und "dann angeblich 1.400 Kilometer in polnisches Hinterland geflogen seien".

Auch den Zwischenfall über Estland spielte Chrupalla herunter. Laut dem AfD-Mann sei nicht einmal klar, zu welchen Teilen dieser Luftraum gehöre. Chrupalla forderte, dass sich die Europäer an den Verhandlungstisch setzen sollen, um "endlich mit Russland ins Gespräch zu kommen".

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 23.09.2025, 08:11, 23.09.2025, 06:58
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