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Stratos-Sprung: Baumgartner ist bereit, Wetter auch?

Heute Redaktion
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In sechs Tagen soll der Salzburger Felix Baumgartner im US-Staat New Mexico seinen spektakulären Stratosphären-Sprung aus rund 36.000 Metern Höhe absolvieren. Vorsichtig optimistisch ist die aktuelle Wettervorhersage für das Projekt "Red Bull Stratos". Insbesondere für den Start braucht es perfekte Wetterbedingungen.

In sechs Tagen soll der Salzburger im US-Staat New Mexico seinen spektakulären Stratosphären-Sprung aus rund 36.000 Metern Höhe absolvieren. Vorsichtig optimistisch ist die aktuelle Wettervorhersage für das Projekt "Red Bull Stratos". Insbesondere für den Start braucht es perfekte Wetterbedingungen.

In seinem Wetterbericht vom 1. Oktober wies der Meteorologe Don Day allerdings auf Kaltfronten östlich und südöstlich der Rocky Mountains hin, die aller Voraussicht nach für etwas kühlere Temperaturen in der Region um Roswell und eine niedrige Wolkendecke sorgen könnten. "Entscheidend wird sein, wann diese Kaltfronten eintreffen, da jede Front tiefe Wolken, feuchte Luft und auch stärkere Windböen verursachen wird", betonte Day.

Baumgartner will am kommenden Montag mit dem Sprung aus 36.576 Metern Höhe als erster Mensch im freien Fall die Schallmauer zu durchbrechen. "Der genaue zeitliche Ablauf dieser Kaltfronten könnte sich binnen 24 Stunden ändern. Bis Freitag sollten wir aber mehr wissen", so Day.

Acht Stunden nötig, um Ballon zu positionieren

Ideale Wetterbedingungen beim Start sind auch deswegen entscheidend, weil es acht Stunden dauert, um den Heliumballon in Position zu bringen und am Boden vorzubereiten. Erst dann kann die 1.300 Kilogramm schwere Kapsel Richtung Stratosphäre starten. Die Hülle wurde aus über 16.000 Quadratmetern des sehr leichten Kunststoffs Polyethylen zusammengeschweißt. Beim Sprung wird der Ballon 102 Meter hoch sein und einen Durchmesser von 129 Metern haben.

Für Baumgartner selbst sind die Vorbereitungen abgeschlossen: "Ich bin startbereit", so der Salzburger. Beim Start darf allerdings die Windgeschwindigkeit maximal drei km/h betragen, damit die äußerst dünne Hülle des Ballons nicht beschädigt wird. Mit einer Stärke von 0,002 Zentimeter ist das Material zehnmal dünner als das eines gewöhnlichen Plastiksackerls.

Der Wind entscheidet

Laut Plan wird am 8. Oktober kurz nach Sonnenaufgang gestartet – die beste Zeit, um potenziellen Risiken durch starke Windböen vorzubeugen. Acht Stunden davor wird eine 15-köpfige Experten-Crew mit der Vorbereitung des Ballons beginnen. Nach der Entfernung von Erde und Steinen von der Startbahn wird der Ballon in einer Box aus dem Hangar transportiert und von etwa zehn in Schutzanzügen gekleideten Team-Mitgliedern mit Baumwollhandschuhen vorsichtig auf einer Schutzschicht des sehr widerstandsfähigen Materials Herculite ausgebreitet.

Eine Stunde vor dem geplanten Start wird der Crew-Chef Ed Coca noch ein letztes Mal von Don Day und der Mission Control grünes Licht bekommen, um den Countdown zu starten. Erst dann wird der 1.682 Kilogramm schwere Ballon mit Helium – einem Gas, das leichter als Luft ist - aus zwei bereitstehenden Lkw gefüllt. Während dieses Prozesses, der zwischen 45 und 60 Minuten dauert, wird er von einer Spezialeinrichtung am Boden gehalten, die auf einem dritten Lkw montiert ist.

Der Ballon für Red Bull Stratos ist zehnmal größer als jener, mit dem der Amerikaner Joe Kittinger vor 52 Jahren seinen Rekordsprung aus 31.333 Metern Höhe absolvierte. Beim Start wird er eine sehr lange und dünne Form haben, ehe er sich im Laufe des Aufstiegs in die Breite ausdehnt.