In Wien-Favoriten sollen zwei Männer in eine Schule in der Bernhardtstalgasse eingebrochen sein. Der Schulwart soll das Duo im Schulgebäude wahrgenommen und versucht haben, es aufzuhalten. Dabei gab der Mann bei seiner Befragung an, von einem der beiden Täter verletzt worden zu sein. Er musste schließlich mit der Rettung ins Spital gebracht werden. Das Landeskriminalamt Wien nahm unverzüglich die Ermittlungen auf.
Wie die Wiener Polizei am Dienstag bekannt gab, verwickelte sich das vermeintliche Opfer in den Einvernahmen durch die Kriminalbeamten immer mehr in Widersprüche. Schließlich gestand er, den gesamten Vorfall frei erfunden zu haben.
In Wahrheit gab es einen heftigen Streit zwischen ihm und seiner Frau in der Dienstwohnung innerhalb der Schule. Dabei zog er sich durch einen Unfall die Stichverletzung zu. Um die ganze erfundene Story glaubhaft zu machen, habe er ein Messer im Schulgebäude platziert, welches durch die Polizei im Zuge des Großeinsatzes am Montagmorgen sichergestellt wurde.
"Der Mann wird nun wegen Vortäuschung einer gerichtlich strafbaren Handlung angezeigt", so Polizeisprecher Philipp Haßlinger im Gespräch mit "Heute". Ihm wird außerdem ein Kostenersatz für den verursachten Polizeieinsatz nach den Bestimmungen des Sicherheitspolizeigesetzes vorgeschrieben.
Beziffern könne man die Kosten laut LPD Wien derzeit noch nicht. Ein derartiger Polizeieinsatz ist nämlich ein dynamischer Prozess: Zunächst trafen Streifenpolizisten ein, etwas später die WEGA und die Diensthundeeinheit. Am Ende der Amtshandlung waren auch noch Kriminalbeamte vor Ort. Wie hoch die Rechnung für den Schulwart letztlich ausfallen wird, muss nun genauestens geprüft werden.