Beherzter Vorstoß im leidigen Streit um Gastpatienten. Das Burgenland soll jetzt eine eigene Herzchirurgie in der Klinik Oberwart bekommen. Die finalen Vorbereitungen für das neue Zentrum laufen, Details dürften bald folgen. Damit setzt das Land den nächsten Schritt in der Gesundheitsoffensive und reagiert auf dramatische Vorfälle, in denen Burgenländer anderswo abgewiesen wurden.
"Vor dem Hintergrund der Gastpatiententhematik haben wir keine andere Möglichkeit, als auszubauen. Wir müssen verhindern, dass Menschen sterben", stellt Landeshauptmann Hans Peter Doskozil klar. Er kenne tragische Fälle aus dem privaten Umfeld: Eine Person starb, weil sie zwei Mal nicht aufgenommen wurde, eine andere wurde vier Mal vom Wiener AKH heimgeschickt. Der Grund für (zu) lange Wartezeiten ist die starke Auslastung in Wien und Graz, das Burgenland reagiert. Denn: "Gesundheitsversorgung darf nicht vom Meldezettel abhängen", so Doskozil.
Von der geplanten neuen Abteilung in der Klinik Oberwart würden die Patienten enorm profitieren – durch kürzere Wege, kürzere Aufenthalte und weniger Komplikationen. "Wir bieten damit Spitzenmedizin auch im kardiologischen Bereich und schaffen ein Zentrum auf Top-Niveau", verspricht Primar Andreas Ochsenhofer.
Ein konkretes Beispiel für lebensrettende Eingriffe sind TAVI-Operationen für schwere Formen von Aortenstenosen – einer Krankheit, bei der der Körper durch eine Verengung der Aortenklappe zu wenig mit Blut versorgt wird. Details zur Abteilung für Herzchirurgie werden in wenigen Wochen präsentiert, hieß es.
