Trägt der Trainer einen Anzug, wird er von seinen Spielern als kompetenter eingestuft. Diese Erkenntnis hat ein Team von britischen Psychologen gemacht.
Glaubt man den Ergebnissen der Studie, dann erfüllt Josep Guardiola alle Voraussetzungen für den perfekten Trainer. Allerdings nicht, weil er unter anderem bei Johann Cruyff gelernt hat, ein meisterhafter Taktiker ist und die Spielweise des FC Barcelona kennt und umsetzen lässt wie kein zweiter.
Nein: "Pep" ist schlank und wuselt stets im feinen Zwirn durch die Coachingzone.
Zusammenhang zwischen Kleidung und Kompetenz
Forscher der Uni Portsmouth haben den Zusammenhang zwischen dem Erfolg der Mannschaft und der Kleidung des Trainers untersucht. "Wir haben herausgefunden, dass die Kleidung von Coaches einen direkten Einfluss auf die Wahrnehmung der Spieler haben kann", sagt Studienleiter Richard Thelwell dem Telegraph.
Schlank und im Anzug
Der von den Kickern als kompetent wahrgenommene Trainer ist der Studie zufolge schlank und trägt einen Anzug (siehe "Pep" Guardiola); wirkt der Steuermann am Spielfeldrand eher wohlgenährt und leger gekleidet, werden seine Fähigkeiten in Sachen Motivation und Taktik weniger stark wahrgenommen.
Für die im International Journal of Sports Psychology veröffentlichte Studie wurden 97 Männern und Frauen die Bilder von vier Coaches vorgelegt. Die Probanden mussten aufgrund des Aussehens und Kleidungsstils der Männer eine Bewertung vornehmen.
Ausnahmen, Ausnahmen, Ausnahmen
Mit der Realität hält die Untersuchung nicht unbedingt stand. Beispiel: Die gestern und am Dienstag ausgetragenen Champions-League-Duelle. Tottenham-Trainer Harry Redknapp kam ebenso gut gekleidet wie Real-Coach Jose Mourinho - trotzdem hatten die Engländer keine Chance.
Und ManU-Legende Sir Alex Ferguson trug gegen den Chelsea FC diesmal auch einen Anzug, sieht aber sonst eher wie ein Amateur-Coach in einer Unterliga aus.