Oberösterreich

Düstere Prognose – "56.000 Jobs in OÖ bedroht"

Was würde bei einem Gasstopp passieren? Ein bekannter Ökonom berechnete die schlimmen Folgen: Alleine in Oberösterreich würde er 56.000 Jobs kosten. 

Johannes Rausch
Die oberösterreichische Wirtschaft steht vor vielen Herausforderungen. (Symbolbild)
Die oberösterreichische Wirtschaft steht vor vielen Herausforderungen. (Symbolbild)
Getty Images / iStockphoto

Versorgungsengpässe, Energiekrise und massiv hohe Stromkosten: Die heimische Wirtschaft befindet sich derzeit in einer schwierigen Lage. 

"Die Konjunktur trübt sich zusehends ein und trotzdem suchen viele oberösterreichische Industriebetriebe teils händeringend nach qualifizierten Arbeitskräften", beklagt die OÖ-Wirtschaftskammer: "Gleichzeitig ist unsere Energieversorgung in akuter Gefahr."

Rückgang des BIPs

Die gesamte europäische Wirtschaft sei in einer gefährlichen Lage, viele Betriebe stünden durch die hohen Gas- und Strompreise "am Rande des Abgrunds". In Europa gehe die Angst vor einem Wohlstandsverlust um. Diese Sorge sei laut WKO berechtigt: "Wir müssen den enormen Herausforderungen rasch und fokussiert begegnen", heißt es in der Stellungnahme.

Konkret fehle es aktuell nicht nur an Personal für Transport, Installation oder Produktion. Auch die Lieferketten seien wegen Energieknappheit und Materialmangel anfällig.

Der bekannte Ökonom Friedrich Schneider schätzte die Lage ein und kam auf dramatische Ergebnisse: Ein russischer Gasstop würde nach seinen Berechnungen das BIP zwischen 3,4 und 6,6 Prozent senken. Alleine in Oberösterreich könnte dies bis zu 56.000 Jobs kosten, in Österreich 130.000.

Oberösterreich wäre als Industrieland viel stärker betroffen als andere Bundesländer.

Fokus auf Winter

Laut WKO leiste die oberösterreichische Wirtschaft ihren Beitrag, um den Gasverbrauch zu reduzieren. Demnach benützen 48 Prozent der Industriebetriebe Gas. 83 Prozent davon haben bereits erste Schritte gesetzt, fast jede zweite Firma habe Erdgas durch Öl ersetzt.

Bedenklich sei jedoch, dass sieben Prozent der Unternehmen aufgrund des Umstiegs von Gas auf Öl überlegen, weniger zu produzieren.

Mit dem Fokus auf Winter müsse die Politik alles tun, um die Versorgung der Industrie mit Gas und Strom zu sichern. Doch darüber hinaus sei eine "stabile Energieversorgung" die Basis für Wohlstand. Außerdem brauche man auch internationale Partnerschaften mit Ländern, die bei erneuerbaren Energien stark sind.

"Die Sparte Industrie fordert daher vehement einen raschen und strukturierten Ausbau der Energienetze", kritisiert die WKO.

Doch es gebe auch Positives zu berichten: drei von vier OÖ-Industrieunternehmen investieren momentan in Energieprojekte. 80 Prozent davon wollen in die Photovoltaik einsteigen oder ihre PV-Anlage erweitern.

"Seit Monaten im Krisenmodus"

Wie "Heute" berichtete, schlägt die Wirtschaft Alarm: "Wir befinden uns seit Monaten in einem Krisenmodus und die Preise haben mittlerweile ein Niveau erreicht, das zu massiven Auswirkungen auf unseren Wirtschaftsstandort geführt hat", warnte Doris Hummer, Oberösterreichs Wirtschaftskammer-Präsidentin, kürzlich.

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