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Sturm Graz ohne Fans bei Austria Wien unter Druck

Heute Redaktion
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Die Austria und Sturm Graz sind im Rennen um die Europacup-Startplätze gleichsam auf Punkte angewiesen. Vor dem direkten Vergleich in der Wiener Generali Arena am Dienstagabend (ab 20 Uhr im Live-Ticker) hinken vor allem die Steirer dem Plansoll hinterher. Zwar hat Sturm eine Partie weniger als die direkte Konkurrenz absolviert, auf den auf Platz drei liegenden SV Grödig fehlen aktuell aber schon neun Zähler. Noch dazu kündigten die Grazer Fans an, das Match zu boykottieren.

Die viertplatzierte Austria musste den Aufsteiger nach einem 0:1 in Salzburg am Samstag passieren lassen. Mit einem vollen Erfolg gegen Sturm würde der Meister zumindest für einen Tag wieder vor Grödig liegen. Dazu müsste allerdings die bisher magere Ausbeute vor heimischer Kulisse aufgefettet werden. Von acht Heimauftritten in dieser Saison hat die Austria nur drei gewonnen.

Bjelica fordert vier Siege

"Wir haben keine Zeit, zu jammern oder nachdenklich zu sein", meinte Austria-Trainer Nenad Bjelica noch in der Nachbetrachtung auf die jüngste Niederlage. Grödig beendete dabei den violetten Lauf von drei Liga-Erfolgen in Serie. Gegen Sturm will die Austria bei vier ausstehenden Runden im Jahr 2013 wieder in die Spur zurückfinden. Neben drei Heimauftritten gegen die Grazer, die Admira am Samstag und Ried (18.12.) wartet auch die Reise nach Salzburg (15.12.).

"Ich habe keinen Fahrplan, aber natürlich wollen wir die zwölf Punkte holen und gegen Sturm den ersten Schritt dazu machen", sagte Bjelica. Sport-Vorstand Thomas Parits forderte volle Konzentration auf die drei Zähler: "Wir sind mit Blick auf den zweiten und dritten Platz unter Zugzwang. Wir sollten die Heimspiele gewinnen, nachdem wir zu Hause keine gute Bilanz haben."

Trend geht nach oben

Trotz der jüngsten Pleite ortete Bjelica bei den Violetten eine klare Tendenz nach oben. "Die Entwicklung der letzten Wochen ist bemerkbar. Das stimmt mich optimistisch für die Zukunft", erklärte der Austria-Coach. Der einzige Vorwurf, den er seiner Mannschaft machen könne, ist, dass sie wie in Grödig gesehen oftmals zu ineffektiv agiere. Diesbezüglich kann jedoch auch sein Gegenüber Darko Milanic ein Lied singen.

Chancenauswertung als Sturms Manko

Sturm bewies beim 2:3 gegen Wiener Neustadt am Wochenende, wie man als überlegene Mannschaft als Verlierer vom Spielfeld geht. Während die Niederösterreicher jeden Fehler der Grazer bestraften, ließ vor allem Robert Beric einige Möglichkeiten ungenutzt. Gerade deshalb war Milanic aber vor der Reise in die Bundeshauptstadt zuversichtlich.

"Ich denke, dass wir gegen die Austria unsere Chance haben. Wir fahren nicht nach Wien, um mit einem Punkt zufrieden zu sein. Wir wollen siegen", betonte der Slowene. Dass die Austria Titelverteidiger ist und in der Champions League spielt, könne den Sturm-Profis "egal sein". Ebenso wie Bjelica wollte auch Milanic das dichte Programm im Herbst mit englischen Wochen nicht als Ausrede für schwache Leistungen gelten lassen. "Qualität ist auch, bereit zu sein, jeden dritten Tag zu spielen", meinte der Ex-Profi der Steirer.

Okotie brachte Sturm letzten Sieg gegen Austria

Bei Sturm waren die vergangenen Wochen sinnbildlich für die durchwachsene Herbstsaison. Mit drei Niederlagen, einem Remis und nur einem Erfolg zeigte die Tendenz in den letzten fünf Spielen wieder nach unten. Gegen die Austria setzte es am 21. September eine 1:2-Heimniederlage.

Beim bis dato letzten Erfolg der Grazer in Wien erzielte Rubin Okotie am 28. Juli 2012 das einzige Tor. Der Stürmer sitzt inzwischen bei der Austria auf der Bank und dürfte mit seiner Joker-Rolle nicht unbedingt glücklich sein. Die Austria will wechselwilligen Spielern im Winter keine Steine in den Weg legen. Dies könnte auch Bewegung auf dem Transfermarkt nach sich ziehen. Kommen sollen laut Parits aber nur dann frische Kräfte, wenn der Kader an der jeweiligen Position ausgedünnt wird. Dies gelte auch für die nach der Derby-Pleite angekündigten drei Winter-Zugänge.

Mögliche Aufstellungen und Kaderinformationen

Austria: Lindner - Koch, Ramsebner, Ortlechner, Suttner - Mader, Holland - Murg, Kienast, Royer - Hosiner

Ersatz: Kardum - Rotpuller, Leovac, Dilaver, Stankovic, Simkovic, Jun, Okotie

Es fehlen: Rogulj (Adduktorenprobleme), Gorgon (nach Knie-OP), A. Grünwald (nach Kreuzbandriss)

Sturm: Pliquett - Ranftl, Madl, Vujadinovic, Klem - Hadzic, Offenbacher - Wolf, Beichler, F. Kainz - Beric

Ersatz: Gratzei - Hütter, Ehrenreich, Schmerböck, Weber, Kröpfl, Schloffer

Es fehlen: Djuricin (Muskelfaserriss), Hölzl (Rückenprobleme), T. Kainz (muskuläre Probleme), Dudic (Hauterkrankung), Kaufmann, Todorovski (beide im Aufbautraining)

APA