Harte Kritik

Sturm sauer: "Schiris fallen auf Austria-Spieler rein"

Zwei Ausschlüsse auf Seiten der Grazer beeinflussten das Topspiel gegen die Austria, die 1:0 gewann. Ligaweit ist der Unmut über die Referees groß.
Sport Heute
28.04.2025, 09:27
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Fragwürdige Entscheidungen, spielentscheidende Platzverweise, fehlende VAR-Interventionen – die Schiedsrichter stehen im Bundesliga-Saisonfinish oft unfreiwillig im Mittelpunkt.

Fakt ist: Immer mehr Fans, Trainer und Spieler sind unzufrieden. Vor allem nach dem Match Sturm Graz gegen die Austria, das die Wiener mit 1:0 für sich entschieden, kochten die Emotionen hoch. Speziell auf Seiten der Steirer, die nicht nur die Tabellenführung, sondern auch zwei Spieler durch Ausschlüsse verloren.

"Fakt ist, dass nicht viel mehr gegen uns laufen kann als in diesem Spiel", polterte Sturm-Trainer Jürgen Säumel. "Die Roten Karten waren natürlich sehr, sehr hart, auch von der Austria provoziert, das muss man auch klar sagen. Der Ranfti (Ranftl, Anm.) macht extrem viel daraus, gleich wie der Drago (Dragovic, Anm.) in der zweiten Situation. Ich finde auch die erste Gelbe für eine vermeintliche Schwalbe von Leon (Grgic, Anm.) sehr hart und das ist für mich ein Wischer, aber kein Ausschlagen und kein Ellbogencheck. Die Austria-Spieler machen extrem viel daraus und dass die Schiedsrichter darauf reinfallen, tut weh, vor allem in so einem Spitzenspiel. Es sind Woche für Woche die gleichen Spieler, auf die die Schiedsrichter immer reinfallen."

Sturm-Keeper Kjell Scherpen biss sich, angesprochen auf Schiedsrichter Sebastian Gishamer, auf die Zunge. "In so einem Spiel musst du Kontrolle haben, ruhig bleiben. Ich glaube, das ist gar nicht passiert. Es ist unmöglich in einem Spitzenspiel um die Meisterschaft. Er ist nicht ruhig, ich könnte einiges über ihn sagen. Es war wirklich eine Katastrophe." Nachsatz: "Ich glaube, von Anfang an musste Austria hier für die Liga drei Punkte haben, keine Ahnung."

Jon Gorenc Stankovic: "Wir haben von Anfang an ein super Spiel gemacht, haben Austria hinten reingedrückt und Chancen gehabt. Dann hat sich das Spiel wegen jemandem – wir wissen wegen wem – ganz verändert. Und dann ist es schwer, mit neun Männern gegen 14 bis 15 Leute zu spielen."

Selbst Austria-Kapitän Manfred Fischer konnte den Frust nachvollziehen: "Es ist immer schwer zu sagen, aber aus Sicht von Sturm Graz ist es natürlich brutal bitter. Sie haben das schonmal bei uns in Wien gehabt, sind wieder zwei Mann weniger. Dass das dann ein Graus und nicht angenehm zu verteidigen ist, ist klar."

Und auch "Sky"-Experte Marc Janko schüttelte nach der Partie den Kopf. "Die Schiedsrichteransetzung ist definitiv eine sehr unglückliche Entscheidung. Da musst du ihn einfach, auch für Gishamer gesprochen, aus der Schusslinie nehmen nach den zuletzt gezeigten Leistungen, die ungenügend gewesen sind. Es sind doch sehr einschneidende Fehlentscheidungen gewesen. Hier von einer Tätlichkeit zu sprechen, ist für mich absolut nicht zu glauben. Bei der zweiten Aktion von Grgic sage ich, dass man ihm keine Absicht unterstellen kann. In Spitzenspielen musst du ein gewisses Fingerspitzengefühl haben. Du darfst da einfach nicht so ins Spiel eingreifen, dass du für Böving eine Rote Karte gibst. Bei Grgic muss man auch nicht zwingend eine Gelb-Rote Karte geben. Es ist eine Situation, die Stürmer tagtäglich erleben. Ich fand diese zwei Entscheidungen sehr unglücklich. Sie haben das Spiel maßgeblich beeinflusst."

Rapid-Sportchef Markus Katzer kritisiert, dass bei strittigen Entscheidungen vom Referee immer wieder auf den VAR verzichtet wird. Seine Erklärung: "Ich habe gehört, dass der Schiedsrichter Minuspunkte bekommt, wenn er rausgeht. Dann ist das System auch schlecht. Es kann ja nicht sein, dass man Minuspunkte bekommt und Sorgen haben muss, dass man kein Spitzenspiel pfeifen kann. Es ist nicht die ideale Voraussetzung."

Eine Lanze für die Unparteiischen bricht Hartberg-Präsidentin Brigitte Annerl. "Ich habe ein gewisses Verständnis für Fehlentscheidungen. Es sieht von außen betrachtet immer alles sehr leicht aus. Wenn man es durchführt, dann ist es einfach ein bisschen schwieriger. Schiedsrichter machen Fehler, Trainer machen Fehler und Spieler machen Fehler. Es ist einfach so und kann passieren. Man sollte dann in der Analyse versuchen, diese nicht mehr zu machen, aber das wird bei einem einmal gelingen und beim anderen einmal ein bisschen schwieriger sein. So sehe ich das."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 28.04.2025, 10:18, 28.04.2025, 09:27
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