Christoph Sumann hat am Samstag beim Weltcup-Finale in Chanty-Mansijsk mit dem überlegenen Triumph in der Verfolgung über 12,5 km eindrucksvoll bewiesen, dass er auch als 37-Jähriger noch zur Biathlon-Weltspitze zählt. Der Steirer, der zuletzt am 17. Dezember 2009 in Pokljuka gewonnen hatte, setzte sich in Sibirien nach vier fehlerfreien Schießen 35,7 Sekunden vor dem Franzosen Simon Fourcade durch und feierte damit seinen sechsten Weltcup-Sieg.
"Mir fehlen die Worte. Jetzt weiß ich endgültig, dass ich noch nicht zum alten Eisen gehöre. Beim Einlaufen habe ich mich nicht so gut gefühlt, deshalb wusste ich, dass es nur über ein gutes Schießen laufen kann. Ich habe heute nicht links und nicht rechts geschaut, sondern war nur auf mich selbst fokussiert. Auch beim letzten Schießen habe ich einfach meine Trainingsleistungen abgerufen. Ich war heute in meiner eigenen Welt", betonte Sumann
Berg- und Talfahrt diese Saison
Der Olympia-Zweite, am Vortag im Sprint über 10 km bereits Vierter, war in dieser Saison aufgrund schwacher Leistungen zeitweise gar nicht mehr für den Weltcup berücksichtigt worden. Noch in der Vorwoche hatte ihm bei der Olympia-Generalprobe in Krasnaja-Poljana die Höhenlage zu schaffen gemacht.
"Nach der Enttäuschung der letzten Woche habe ich mich hier von Anfang an wohlgefühlt und gewusst, dass es in Sotschi vor allem an der Höhe lag, dass ich dort wie gelähmt war", erklärte Sumann, der am Samstag für Österreichs ersten Einzel-Triumph seit 16. Dezember 2010 sorgte, als der Kärntner Daniel Mesotitsch den Einzelbewerb in Pokljuka gewonnen hatte.