Die Lage ist kritisch: 1,5 Millionen Menschen in Österreich sind akut von Armut gefährdet. 40 % der Österreicher können sich nicht einmal mehr die Reparatur der Waschmaschine leisten – sie müssen dafür einen Kredit aufnehmen. Mit dem neuen Jahr dürfte sich die Situation weiter verschärfen.
Ein gewichtiger Grund sind explodierende Energiekosten. Deutlich zu spüren werden die erhöhten "Netzkosten" ab 2025 sein. Das ist der Preis, den wir bezahlen, damit Strom und Gas überhaupt zu uns ins Haus fließen. Pro Haushalt sind das bis zu 290 Euro.
Noch schlimmer wirkt sich das Ende der Strompreisbremse aus. Dadurch entstehen pro Haushalt im Schnitt 435 Euro Mehrkosten. Die Auswirkungen spüren wir bald auch zusätzlich in den Geschäften.
Leiden wird sehr stark etwa die energieintensive Lebensmittelindustrie. Die Betriebe sind genauso von dem Aus der staatlichen Preisbremse betroffen. Es ist kein Geheimnis, die Kosten werden zu einem großen Teil an die Konsumenten weitergeben.
Jetzt warnt einer der wahren Business-Giganten in Österreich vor einer neuen Kosten-Flut. Marcel Haraszti, Chef von Rewe-Österreich (Billa, Billa Plus, Bipa, Penny…), sagt zu "Heute": "Werden die Energiepreise mit Anfang 2025 drastisch erhöht, steigen die Energiekosten nicht nur in den Haushalten, sondern auch entlang der gesamten Lebensmittelkette."
Die Auswirkungen werden also verstärkt. "Der Lebensmittelhandel ist mehrfach davon betroffen. Nicht nur die Energiekosten in den Märkten steigen, auch jene der Lieferanten." Der Kreislauf ist endlos, denn jeder Lieferant hat wieder andere Lieferanten. Und auch diese sind von Energiepreisen abhängig.
Das Resultat, so der Rewe-Boss zu "Heute", ist schmerzhaft: "Damit würde die Inflation bei Lebensmitteln erneut angefeuert werden. Ein staatlich induzierter Preisantrieb, vor dem wir eindringlich warnen."
Vor einigen Tagen sagte Haraszti bereits im Kurier: "Mein Appell an die Regierung lautet: Bitte nicht den Fehler wiederholen und die Preise durchrauschen lassen. Die Menschen sind schon sehr verunsichert, haben Sorgen wegen der Kriege und der Pleiten und jetzt droht die nächste Lawine an Energiekosten. Das ist wirklich keine frohe Neujahrsbotschaft."