Klimaschutz

Supermarkt-Revolution – wo Kunden künftig mehr zahlen

Das wird dem Klima guttun. Am Freitag sprachen sich fast alle großen Lebensmittelhändler für eine Einführung von Pfand auf Getränkeverpackungen aus.

Lydia Matzka-Saboi
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Greenpeace-Aktivisten warnen mit einer drei Meter hohen Installation aus Plastikflaschen vor den Folgen der wachsenden Müllberge in Österreich. Die Umweltschützer fordern die Einführung eines Pfandsystems mit verpflichtenden Mehrwegquoten.
Greenpeace-Aktivisten warnen mit einer drei Meter hohen Installation aus Plastikflaschen vor den Folgen der wachsenden Müllberge in Österreich. Die Umweltschützer fordern die Einführung eines Pfandsystems mit verpflichtenden Mehrwegquoten.
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Jetzt kommt Schwung in die Debatte um die Einführung eines Pfand- bzw. Mehrwegsystems in Österreich. Die REWE Group, Hofer und Lidl Österreich haben sich am Freitag gemeinsam mit der Getränkeindustrie für die verpflichtende Einführung von Einwegpfand ausgesprochen.

Um die Plastikflut reduzieren zu können, soll in Österreich ein Pfandsystem für alle Getränkeverpackungen eingeführt werden. Umweltschützer fordern dies schon lange, denn Produkte, die etwas kosten, werden dann nicht einfach achtlos weggeworfen, sondern zum Recyceln in die Geschäfte zurück gebracht.

Heißt konkret: Zwischen 25 und 30 Cent könnte dann die Cola-Plastikflasche oder die Dose Energy-Drink im Supermarkt mehr kosten. Das Geld bekommen die Konsumenten zurück, wenn sie die Verpackungen wieder in die Geschäfte bringen.

Der aktuelle Entwurf zur Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes sieht lediglich eine Mehrweg-Quote für den Lebensmittelhandel vor. Zur Erreichung der EU-Ziele und für die Umwelt brauche es aber zusätzliche Lösungen, hieß es in einer gemeinsamen Aussendung der Unternehmen. Deswegen unterstützen nun auch die Supermärkte die Forderung nach einem Pfandsystem auf Getränkeverpackungen (PET-Flaschen bzw. Aluminium-Gebinde).

Handel fordert Einwegpfand

Neben der verpflichtenden Einführung von Mehrweg ab 1. Jänner 2024 im kompletten Lebensmittelhandel sieht der Vorschlag durch die Supermärkte auch eine Verpflichtung für die Getränkeindustrie vor, ab 1. Jänner 2025 für PET- und Aluminium-Gebinde ein Einwegpfand einzuheben. Gleichzeitig verpflichten sich REWE, Hofer und Lidl Österreich "im Schulterschluss mit der Getränkeindustrie" freiwillig dazu, diese Gebinde in den Filialen mit mehr als 400 Quadratmeter Verkaufsfläche zurückzunehmen.

Umweltschützer wollen mehr Tempo

Die ARGE österreichischer Abfallwirtschaftsverbände begrüßte in einer Aussendung die Pfand-Initiative des Handels. Hier werde "erstmals die seit 1995 ablehnende Haltung der ,Wirtschaft‘ zu verpflichtenden Mehrwegquoten" verlassen.

Auch Greenpeace und Global 2000 zeigten sich erfreut über den Vorstoß. Gleichzeitig übten sie Kritik an den "Blockierern", vor allem in der Wirtschaftskammer und der ÖVP. Es brauche "verbindliche Zielvorgaben", um nicht im Plastikmüll zu versinken, hieß es von Seiten der Umweltschützer.

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    Die Sonne geht hinter den von Total betriebenen Culzean-Plattformen unter. Die Plattformen stehen im  Culzean Feld, einem Gaskondensatfeld in der britischen Nordsee, etwa 230 Kilometer vor der Küste von Aberdeen entfernt.
    Die Sonne geht hinter den von Total betriebenen Culzean-Plattformen unter. Die Plattformen stehen im Culzean Feld, einem Gaskondensatfeld in der britischen Nordsee, etwa 230 Kilometer vor der Küste von Aberdeen entfernt.
    © Marten van Dijl / Greenpeace