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Superstar Isinbajewa holte Heim-Gold

Heute Redaktion
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Bild: David J. Phillip (AP)

Bei ihrer Heim-WM hat es Jelena Isinbajewa noch einmal allen gezeigt. Die Russin gewann am Dienstag in Moskau den Titel im Stabhochsprung, es war ihr dritter Sieg bei Welttitelkämpfen nach 2005 und 2007. Das erste große Gold seit 2008 in der Tasche, die ersten Gefühle rausgelassen, versuchte sich die zweifache Olympiasiegerin noch an der Weltrekordhöhe von 5,07 m, scheiterte aber dreimal. Das Karriereende ließ die 31-Jährige offen, eine Pause hat sie jetzt aber fix eingeplant.

Schon bei der Vorstellungsrunde und dem aufbrausenden Applaus zeigte Isinbajewa viel Gefühl, unter der roten Schirmkappe blinzelte die Grand Dame der Disziplin gerührt ins Publikum. Exakt um 20:22 Uhr Ortszeit beschwor sie das erste Mal ihren Stab, lief an und riss bei der von ihr gewählten Anfangshöhe von 4,65 m.

Äußerlich unberührt nahm sie es zur Kenntnis, schlüpfte wieder in ihre Überbekleidung und kommunizierte per Handsignale sofort mit dem Coach. Der zweite Versuch klappte bravourös, sichtlich erleichtert schnaufte die Lokalmatadorin tief durch. Zu den 4,75 m trat sie als Erste an und schaffte die Höhe auf Anhieb. Nur drei weitere Athletinnen waren danach noch im Rennen.

Hexenkessel nach WM-Sieg

Als Isinbajewa anschließend die 4,82 als Erste meisterte, lachte sie befreit auf und klatschte begeistert in die Hände, Olympiasiegerin Jennifer Suhr (USA) und Yarisley Silva (CUB) folgten ihr, womit das Trio je eine Medaille sicher hatte. Still wurde es, nachdem die Latte auf 4,89 gelegt worden war, ohrenbetäubend laut, nachdem Isinbajewa sauber drübergekommen war, vor Freude auf der Matte ausrastete und sich auf die Brust trommelte.

Suhr (dann Silber) scheiterte und damit konnte nur noch Silva (Bronze) den Heimtriumph des Publikumslieblings verhindern. Als diese die Latte zu Fall brachte, gingen bei Isinbajewa die Emotionen über und das erste Mal bei dieser WM glich das Stadion einem Hexenkessel.

Jetzt will Isinbajewa ein Baby

Isinbajewas nächstes Ziel ist es, ein Kind zu bekommen. Darüber hinaus lässt sie - wieder einmal - alles offen. Vom Karriereende habe sie nie gesprochen, sagte sie, obwohl es anderslautende Kommentare gibt. "Ich gehe nicht für immer weg, ich werde einfach pausieren. Ich wünsche mir Kinder, deshalb werde ich die Saison 2014 versäumen, immerhin dauert auch bei mir eine Schwangerschaft neun Monate."

Sie redet von der WM 2015 in Peking und den Olympischen Spielen 2016 in Rio. "Und wenn irgendwas falsch läuft, und ich merke, dass ich nicht mehr auf ein hohes Niveau zurückkommen kann, dann werde ich meinen endgültigen Rücktritt erklären."