Lieferketten-Chaos

Suzuki stellt Produktion von Kult-Modell Swift ein

Der japanische Konzern Suzuki Motor hat die Produktion seines Kompaktwagens Swift in Japan aufgrund eines Mangels an Bauteilen gestoppt.
Newsdesk Heute
05.06.2025, 15:24
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Suzuki hat die Produktion seiner für den Export bestimmten Swift-Modelle, mit Ausnahme des Sportmodells, ohne Angaben von Gründen zwischen 26. Mai und 6. Juni ausgesetzt. Ursache sind Chinas Exportbeschränkungen für Seltene Erden samt nur langsamer Vergabe von Handelslizenzen. Das deckte das Nachrichtenportal "Nikkei" am Donnerstag auf.

Es ist demnach das erste Mal, dass chinesische Exportkontrollen die Geschäftstätigkeit eines japanischen Automobilherstellers direkt betreffen.

Suzuki äußerte sich dazu nicht, kündigte am Donnerstag stattdessen an, die Herstellung des Swift ab dem 13. Juni teilweise wieder aufzunehmen. Ab dem 16. Juni solle wieder Normalbetrieb herrschen. Die "Aussichten für die Teileversorgung sind jetzt klarer", heißt es in einer knappen Stellungnahme. Dennoch bleibt die Sorge, dass sich der Engpass wiederholen könnte, bestehen.

Völlige Abhängigkeit

Die Auswirkungen im April eingeführten Exportbeschränkungen auf Seltene Erden und Magnete haben auch massive Auswirkungen auf die USA und Europa. "Die europäische Automobilzulieferindustrie ist bereits von erheblichen Störungen betroffen", warnt der Europäische Verband der Automobilzulieferer (CLEPA).

Die Export-Beschränkungen hätten bereits zur Stilllegung mehrerer Produktionslinien und -anlagen in ganz Europa geführt. Und in den kommenden Wochen, wenn die Lagerbestände aufgebraucht sind, werden weitere Auswirkungen erwartet. Die Interessensvertretung sieht daher "dringenden Handlungsbedarf".

"Mit einer eng verflochtenen globalen Lieferkette legen Chinas Exportbeschränkungen bereits die Produktion im europäischen Zulieferersektor lahm", betont CLEPA-Generalsekretär Benjamin Krieger: "Wir fordern sowohl die EU als auch die chinesischen Behörden dringend auf, in einen konstruktiven Dialog einzutreten, um sicherzustellen, dass das Genehmigungsverfahren transparent und verhältnismäßig ist und den internationalen Normen entspricht."

Alternativlos

Der Grund für die Turbulenzen ist so simpel wie brisant: "China kontrolliert praktisch 99,8 Prozent der weltweiten Produktion von schweren Seltenen Erden. Andere Länder können diese nur in minimalen Mengen, praktisch im Labormaßstab, herstellen", erklärte Andreas Kroll, Geschäftsführer des auf Seltene Erden spezialisierten Importunternehmens Noble Elements, gegenüber Reuters. Auch er sieht die Politik am Zug: "Es gibt keine Lösung für die nächsten drei Jahre, außer eine Einigung mit China zu erzielen."

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