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SV Grödig sitzt der Wiener Austria im Nacken

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures

Der SV Grödig lässt in der Fußball-Bundesliga die Austria gehörig zittern. Beim 2:1-Erfolg über die Wiener verabsäumten es die Salzburger, den Meister des Vorjahres mit einem Debakel auf die Heimreise zu schicken. Der Aufsteiger um den mit Saisonende scheidenden Trainer Adi Hütter darf wieder auf die Teilnahme im internationalen Geschäft hoffen. In Innsbruck muss im Liga-Finale dazu ein Sieg her.

darf wieder auf die Teilnahme im internationalen Geschäft hoffen. In Innsbruck muss im Liga-Finale dazu ein Sieg her.

Die Austria ist vor dem letzten Saisonspiel hingegen ins Tief getaumelt. Zwar hat der Tabellendritte dank der klar besseren Tordifferenz sein Schicksal in den eigenen Händen, die Heimpartie gegen Sturm Graz droht aber zur Nervenschlacht zu werden. Ein Deja-vu des Jahres 2012 soll vermieden werden. Damals ging die Austria unter Ivica Vastic mit einer Niederlage in Graz in der letzten Runde im Europacup-Rennen leer aus - Vastic war kurze Zeit später als Coach der Violetten Geschichte.

Dass auf der Austria-Homepage vom "Strohhalm" Sturm Graz die Rede ist, scheint bezeichnend. Zwar betonte Trainer Herbert Gager, die "zweite Chance" gegen Sturm nutzen zu wollen, die Stimmung im Austria-Lager scheint derzeit aber am Nullpunkt. Vor der drittletzten Runde noch scheinbar komfortable fünf Zähler vor Grödig liegend, haben sich die Favoritner mit schwachen Leistungen in Innsbruck und Grödig selbst in die Bredouille gebracht.

Gager hofft weiter auf Europacup-Ticket

"Nächste Woche haben wir eine zweite Chance, das ist positiv. Wenn wir so auftreten wie heute, wird es zu wenig sein", meinte Gager, der selbst auf eine Verlängerung seines mit Saisonende befristeten Vertrages hofft. Dies wäre wohl nur im Fall der Qualifikation für die Europa League ein Thema. Bei den violetten Fans scheint der Bjelica-Nachfolger bereits viel Kredit verspielt zu haben. Spielerisch wusste die Austria nämlich auch unter Gager bisher kaum zu überzeugen.

In Grödig präsentierten sich die Profis aber auch lustlos und lethargisch. Wie in den jüngsten Auftritten wurde die erste Spielhälfte verschlafen, bereits nach 81 Sekunden lag Grödig durch Doppelpack-Torschütze Philipp Huspek voran. Ein Weckruf war dies für die Austria aber nicht, sie war danach völlig von der Rolle. Grödig ließ nach der Pause beim Stand von 2:0 noch etliche Chancen ungenutzt, ehe Ola Kamara in Minute 82 das 1:2 aus Sicht der Gäste gelang. Wer danach einen Sturmlauf der Austria erwartete, wurde enttäuscht.

Grödig mit drittem Sieg gegen die Austria

"Das 2:1 ist eigentlich schmeichelhaft für die Austria", betonte der nach Schlusspfiff von den Heim-Fans mit Sonderapplaus verabschiedete Hütter. Zum dritten Mal zwangen die Salzburger den abgelösten Meister in dieser Saison in die Knie. Die Bilanz der Austria gegen die direkten Konkurrenten um die Plätze zwei und drei ist damit nahezu verheerend. Gegen Rapid holten die Favoritner nur einen Zähler aus vier Saisonduellen, gegen Grödig gelang zumindest ein Heimsieg.

Vor der letzten Runde am kommenden Sonntag hat die Austria ihr Schicksal trotzdem noch in eigener Hand. Mit einem Sieg gegen den Fünften Sturm wäre die national unterdurchschnittlich verlaufene Saison für den Champions-League-Teilnehmer noch einigermaßen gerettet. "Wir haben es selber in der Hand, das ist das Wichtigste. Wir können es richten und dafür müssen wir alles tun", betonte Gager.

Hürde Sturm muss genommen werden

Zugute könnte den Wienern kommen, . Gegen Wiener Neustadt schlitterten die Grazer drei Tage vor dem Halbfinale bei Zweitligist St. Pölten in eine 1:2-Heimniederlage. "Ich habe gemerkt, dass die Spieler nicht zu hundert Prozent da sind", sagte Sturm-Trainer Darko Milanic danach. Auch die Grazer Kicker versprachen nach Schlusspfiff, im Cup mit mehr Leidenschaft aufzutreten.

Auch die dank zehn Zählern in den jüngsten vier Runden motivierten Grödiger könnten es in Innsbruck mit einem Gegner zu tun bekommen, der nicht mehr mit dem letzten Quäntchen Einsatz an die Sache herangeht. Wacker steht seit Sonntag als sportlicher Absteiger fest. "Wir haben jetzt viel Selbstvertrauen, wollen in Innsbruck konzentriert auftreten und dann sehen, was die Austria gegen Sturm macht", sagte Grödigs Offensivmann Dieter Elsneg. Für Hütter zählt ohnedies, was er bereits seit Wochen predigt: "Wir sind gefordert, den Druck aufrecht zu halten."