Sport

Harte Kritik von Athleten! Wird die Streif entschärft?

Weite Sprünge, hoher Luftstand, schlechte Sicht – das erste Kitzbühel-Training hatte es in sich. Jetzt soll die Streif entschärft werden.

Heute Redaktion
Teilen

Heikler Job für Aksel Lund Svindal. Der Super-Elch ist am Kitzbühel-Wochenende als Athletensprecher nominiert – und muss als solcher die Anliegen der Speed-Asse an die Rennleitung weitergeben.

Nach dem ersten Training steht fest: Das wird ein längerer Vortrag. "Es gehört sicher einiges getan", stellte ÖSV-Ass Matthias Mayer, der im Vorjahr den Super-G gewonnen hat, klar. "Die Sprünge gehen sehr hoch und weit, man fällt zum Teil von zehn Metern runter. Das fühlt sich ungut an."

Kollege Hannes Reichelt, als Fünfter bester Österreicher im Training, ergänzte: "Da hätte ich fast Skispringer werden können. Es war brutal. In der Traverse ist auch noch ein Schnapperl, das gehört geputzt. Auch die Sicht war schlecht. Es geht richtig zur Sache."

Feuz kritisiert fehlende Sicherheit

Harte Worte fand Wengen-Champion Beat Feuz. "Die Sicherheit geht vor – und die war bei weitem nicht gegeben."

Svindal selbst, der vor zwei Jahren brutal gestürzt war, sah es ähnlich. "Die Geschwindigkeit war heute sehr hoch, deshalb gingen die Sprünge extrem weit. Das ist okay, wenn die Landung gut ist. Aber in der Mausefalle fällst du von einigen Metern Höhe runter. Das war extrem. Auch die blauen Linien sind nicht ideal gezogen."

Svindal will nun "Infos der Athleten einholen und eine Liste erstellen". Die gibt er im Anschluss an die Rennleitung weiter.

Innerhofer: "In Sotschi waren es 70 Meter"

Leisere Töne schlugen die Südtiroler an. Christof Innerhofer, der die erste Bestzeit aufstellte, meinte: "Ich bin einer der echt schlechteren Springer im Ski-Zirkus. Klar bin ich in der Mausefalle ein wenig erschrocken. Aber aus meiner Sicht war es okay. In Sotschi sind wir 70 Meter gehupft. Da werden wir die 50 Meter hier auch schaffen."

Landsmann Peter Fill ist gar der Meinung, dass die schwierigen Sprünge ein Teil des Mythos sind. "Ich will kein Kitzbühel fahren, das besonders leicht ist. Es war nur der erste Eindruck. Nach einer Stunde werden einige Athleten die Sache schon ein wenig anders sehen."

(Erich Elsigan, Kitzbühel)