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Lehrerin gefeuert, weil sie freizügiges Foto postete

Die 38-jährige Lehrerin Tatjana Kuwschinnikowa hatte ein Foto von sich in Mini-Kleid und High Heels gepostet. Daraufhin wurde sie suspendiert.

Heute Redaktion
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Tausende Russen protestieren gegen die Entscheidung der Schule, eine Lehrerin zu entlassen, nachdem sie ein nach Ansicht mancher Kritiker "zu freizügiges" Privatfoto gepostet hatte. Unter dem Motto "Lehrer sind auch Menschen" bringen sie im Netz ihre Solidarität zum Ausdruck und machen ihrem Ärger Luft.

Mit Prostituierten verglichen

Die Russischlehrerin soll das Foto, das sie in einem kurzen Kleid und in Schuhen mit hohen Absätzen zeigt, Medienberichten zufolge während einer Sportveranstaltung aufgenommen haben. Sie sei leidenschaftliche Eisschwimmerin und habe in der Vergangenheit auch regelmäßig Fotos von sich in Badeanzug gepostet.

Einige Eltern ihrer Schüler beschwerten sich bei der Direktorin deswegen. Diese habe Kuwschinnikowa daraufhin der Schule verwiesen und das Verhalten der 38-Jährigen mit dem einer Prostituierten verglichen. Die Schulleiterin habe die Pädagogin zu einer Kündigung gedrängt.

"Das ist Mobbing"

"Das ist Mobbing", beschwert sich eine Instagram-Userin, die selbst Lehrerin ist. Die Debatte habe schon längst sämtliche Grenzen überschritten. "Wir haben ein Recht auf ein Privatleben, auf Badeanzüge, Piercings und Tätowierungen", so die Frau.

Angesichts der öffentlichen Debatte soll der örtliche Bildungsminister Kuwschinnikowa dann eine neue Stelle angeboten haben. Sie sollte Kurse halten und andere Lehrer über den "sicheren Umgang" mit Sozialen Netzwerken informieren.

Auch ihr alter Arbeitgeber habe ihr ihren Posten wieder angeboten. Sie lehnte ab.

Unter dem Hashtag ##учителятожелюди (Lehrer sind Menschen) zeigen tausende User ihre Unterstützung.

(ek)