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Tennis, Drogen, Lügen: Agassi-Beichte schockt Fans

Heute Redaktion
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Er gilt als schillernder Strahlemann der Tennis-Szene - doch jetzte ziehen dunkle Wolken über dem einstigen Weltstar Andre Agassi auf: In seiner in Kürze erscheinenden Biografie gibt er zu, Crystal Meth konsumiert zu haben.

In den Neunziger-Jahren war Andre Agassi so etwas wie die Antithese zu eher farblosen Superprofis wie Pete Sampras. Wilde Mähne, bunte Gewänder, Leidenschaft am und außerhalb des Courts.

Doch der Strahlemann hatte auch seine Schattenseiten. In seiner am 9. November in den USA erscheinenden Biografie gibt Agassi zu, Drogen konsumiert zu haben. Als die ATP misstrauisch wurde, beschwichtigte er die Verantwortlichen mit einem Brief voller Lügen - und kam damit durch.

Crystal Meth von "Slim"

Andre Agassi (39) hat in seiner Karriere acht Grand-Slam-Titel gewonnen und stand an der Spitze der Weltrangliste. 1996 holte er Gold bei den Olympischen Spielen in Atlanta. Er war mit der Schauspielerin Brooke Shields verheiratet. Mittlerweile hat er die deutsche Tennis-Legende Steffi Graf geehelicht, das Paar hat zwei Kinder. Zudem ist Agassi für sein wohltätiges Engagement für Kinder bekannt.

Den ersten Kontakt mit Crystal Meth hatte es 1997 gegeben, gab Agassi nun zu. In der Tennis-Weltrangliste rutschte er damals auf Rang 141, privat stand die Trennung mit Shields kurz bevor. Ein Assistent, den Agassi nur "Slim" nennt, habe ihm die erste Line der gefährlichen Droge aufgelegt.

"Slim schüttete eine kleine Menge Puder auf den Couchtisch. Er machte eine Linie, schnupfte sie. Er machte noch eine. Ich schnupfte. Ich sank zurück in das Sofa. Es gibt einen Moment des Bedauerns, gefolgt von riesiger Traurigkeit. Dann kommt eine Welle der Euphorie und schwemmt jeden negativen Gedanken aus meinem Kopf", schreibt Agassi in seiner Biografie, die die Zeitung Times heute in Auszügen veröffentlichte.

Der Lügenbrief

Im Herbst 1997 erhielt Agassi dann ein Schreiben der ATP. Er sei positiv auf Crystal Meth getestet worden. In einem lügenreichen Brief habe er sich entschuldigt: "Ich habe gesagt, ich habe vor kurzem aus Versehen einen Drink  meines Freundes Slim getrunken und dabei unabsichtlich seine Drogen zu mir genommen." Die ATP hatte den Vorfall daraufhin nicht weiterverfolgt. Allein auf den Besitz der Droge stehen in den USA fünf Jahre Haft.

Fulminantes Comeback 1998

1998 kämpfte sich Agassi unter die ersten Zehn der Weltrangliste zurück, ehe er 1999 bei den French Open und US Open triumphierte und die Saison als Nummer eins abschloss. Er hat als einer von nur sechs Spielern die vier wichtigsten Turniere in Melbourne, Paris, London und New York gewonnen. Eine Stellungnahme der ATP zu Agassis Beichte liegt bislang nicht vor.

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