Sport

Tennisverband reagiert mit Förderprogramm

Heute Redaktion
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Der Österreichische Tennisverband (ÖTV) hat erste Weichen Richtung Olympia 2016 gestellt. Im Herbst soll ein zehn- bis zwölfköpfiger Spieler- und Spielerinnen-Kader benannt werden, der ab 2013 aus einem extra eingerichteten Fördertopf finanzielle Unterstützung auf dem Weg nach Rio de Janeiro bekommen wird.

Damit reagierte der ÖTV einerseits auf das schlechte Abschneiden in London und räumt andererseits den Sommerspielen einen Status ähnlich einem Grand-Slam-Turnier ein. "Olympia soll nicht sechs Wochen vor den Spielen im Kopf beginnen, wir wollen die Sportler langsam hinführen", sagte Verbandspräsident Ronald Leitgeb.

Erste Kandidaten bekannt

Als potenzielle Angehörige des Olympiakaders nannte Sportdirektor Clemens Trimmel am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Wien Andreas Haider-Maurer, Dominic Thiem, Maximilian Neuchrist, Lucas Miedler, Dominic Weidinger, Sebastian Ofner sowie Tamira Paszek, Patricia Mayr-Achleitner, Barbara Haas, Yvonne Neuwirth, Julia Grabher und Karoline Kurz. "Das ist aber noch nicht in Stein gemeißelt", sagte Trimmel.

Darüber dürfte sich vielleicht auch Österreichs Nummer eins, Jürgen Melzer, freuen. "Das ist ein offener Punkt, mit ihm müssen wir Gespräche führen. Er ist natürlich ein Thema, wenn er die Karriere bis dahin fortsetzt", sagte Trimmel.

Geld gegen Leistung

"ÖTV goes Rio 2016", nennt sich das Konzept, das aus einem Fördertopf finanziert werden soll, der durchaus noch befüllt werden darf. "50.000 bis 100.000 Euro jährlich", nannte Leitgeb eine aktuell pro Jahr zur Verfügung stehende Summe. Die Athleten erhalten Technik-und Taktikschulungen durch anerkannte Coaches, aber auch mentale Betreuung und Medienschulungen.

Verteilt wird das Geld nach einem festgelegten Schlüssel, für das Erreichen der vordefinierten Ziele (u.a. Ranking, Steigerungen in Technik, Physis und Psyche) gibt es Punkte und letztlich Geld. Bei erfolgreicher Qualifikation für Rio ist ein Zusatzbonus fällig. Wer Ziele nicht erreicht, fliegt aus dem Kader, im Gegenzug sind Neuaufnahmen möglich.

Verband will Talente besser fördern

Mit dem Förderprogramm will man die Tennisspieler auch enger an den Verband binden. Der Aktive und sein privates Betreuungsumfeld sollen sich dem Fachverband öffnen und umgekehrt, meinte Trimmel. Das rein leistungsorientierte Programm bringe Transparenz und Kontrolle, erklärte Leitgeb: "Wo steht der Sportler? Ist er auf dem richtigen Weg? Ist es der richtige Sportler?"

Ganz weit vorne sieht sich der Verband, wenn es um das Auffinden des talentierten Nachwuchses geht: "Scouting ist unsere große Stärke. Wenn jemand Talent hat, sehen wir das schon", sagte Leitgeb. An ausgebildeten Trainern mangelt es nicht, im Einsatz gibt es aber noch Optimierungsbedarf. Auch Thomas Muster könnte noch eine Rolle spielen.

APA/red