Nur wenige Wochen verbrachte dieser Teenager in Freiheit. Die Wiener Polizei hat den mittlerweile 15-jährigen E.C. erneut festgenommen – er wird mit radikal-islamistischem Gedankengut in Verbindung gebracht. Der österreichische Staatsbürger mit türkischen Wurzeln war zuvor monatelang im Visier des Verfassungsschutzes.
Deradikalisierungsmaßnahmen und intensive Betreuung brachten scheinbar wenig, die Ermittler meinen, der Bursche weist immer noch eine hohe Affinität zu radikal-islamistischer Propaganda und Waffen auf. Jetzt sitzt der Teenager in Untersuchungshaft. Der IS-Anhänger schweigt eisern zu den schweren Vorwürfen, ist nicht bereit, mit den Beamten zu sprechen.
Es ist nicht das erste Mal, dass der 15-jährige E.C. im Verhörzimmer der Polizei sitzt. Im Februar dieses Jahres erlangte er bereits traurige Bekanntheit. Er wurde wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung bzw. kriminellen Organisation festgenommen – E.C. plante ein blutiges Massaker am Wiener Westbahnhof. Deshalb saß der Jugendliche bis Oktober 2025 in Haft.
Bei seiner Verhandlung im Juli 2025 tauchte er mit einem hellblauen Hemd und einem leichten Oberlippen-Flaum vor Gericht auf. Seine Verteidigerin Anna Mair betonte vor dem Richter, ihr Mandant sei kein Monster, sondern wurde auf Tiktok radikalisiert und manipuliert.
Die radikal-islamistischen Einstellungen des damals noch 14-Jährigen fielen in der Schule schon Monate zuvor auf. Mitschüler und Eltern klagten bereits damals, dass er monatelang Lehrer und Schüler bedroht hatte. Allerdings sei nichts unternommen worden. Wie in der Sendung "Blickwechsel" auf "ServusTV" gezeigt wurde, sollen die Schulbehörden in Wien gewusst haben, welches Gewaltpotenzial in dem Jugendlichen steckte.
"Er hat im Unterricht gesagt, dass alle Ungläubigen getötet gehören. Er hat auch einmal ein Messer dabei gehabt und das hergezeigt", sagt eine Mitschülerin des Buben im Interview mit "Blickwechsel". Konsequenzen gab es jedoch keine. Über mehrere Monate hinweg soll der Bursche nicht nur Mitschüler, sondern auch Lehrkräfte in Angst und Schrecken versetzt haben.
Im Februar 2025 nahm der Staatsschutz den Jugendlichen nach einem Hinweis aus dem Ausland ins Visier und nahm ihn letztendlich fest. Offensichtlich hat in den vergangenen Monaten aber keinerlei Umdenken bei dem Teenager stattgefunden. Am 25. November musste das Einsatzkommando Cobra den Jugendlichen wegen des Verdachts des versuchten verbrecherischen Komplotts erneut die Handschellen anlegen.