Ob in Antipasti, in Salaten oder auf der Pizza – eingelegte Oliven sind beliebt. Doch was viele nicht wissen: In den Regalen landen oft künstlich geschwärzte Früchte. Eine Untersuchung der Arbeiterkammer Oberösterreich deckt nun auf, dass einige dieser Produkte stark mit Acrylamid belastet sind – einem Stoff, der im Verdacht steht, Krebs auszulösen.
Von 12 getesteten Produkten (hier die gesamten Ergebnisse) enthielten alle schwarze Oliven, deren dunkle Farbe nicht durch natürliche Reifung, sondern durch den Zusatz von Eisensalzen entsteht. Diese künstliche Schwärzung, kombiniert mit starker Erhitzung zur Haltbarmachung, führt offenbar zur Bildung von Acrylamid.
Acrylamid ist eine chemische Verbindung, die bei der Zubereitung stärkehaltiger Lebensmittel bei hohen Temperaturen (über 120°C) entsteht – z.B. beim Braten, Backen oder Frittieren von Kartoffelprodukten, Brot oder Kaffee. Sie entsteht vor allem durch eine Reaktion von Zucker (z.B. Glukose) mit der Aminosäure Asparagin (Maillard-Reaktion). Acrylamid gilt als potenziell krebserregend für den Menschen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) rät deshalb, die Aufnahme möglichst gering zu halten.
Die gemessenen Werte reichten von 125 bis satten 1.380 Mikrogramm pro Kilogramm – sie variierten also bis um das Zehnfache. Zwar bestehe laut AK keine akute Gesundheitsgefahr, doch Expertinnen und Experten raten zur Vorsicht.
Auch bei der Kennzeichnung hakt es: In einem Fall fehlte jeglicher Hinweis auf die Schwärzung – lediglich der Zusatzstoff "Eisenlaktat" in der Zutatenliste verriet den Trick. Zwei weitere Produkte wiesen nur versteckt darauf hin. Drei Viertel der getesteten Marken machten die künstliche Färbung klar auf der Vorderseite kenntlich.
Neben Acrylamid fiel auch der Salzgehalt ins Gewicht. Die getesteten Oliven enthielten zwischen 1,5 und 4,5 Gramm Salz pro 100 Gramm. Wer auf seine Gesundheit achtet, sollte laut AK auch hier einen Blick aufs Etikett werfen – die tägliche Salzaufnahme sollte 6 Gramm nicht übersteigen.
"Der Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Oberösterreich fordert daher, wie bei anderen Produktgruppen wie Kaffee, Chips oder Pommes bereits üblich, entsprechende Richtwerte auch für Oliven festzulegen und die Hersteller zu verpflichten, durch gezielte Verbesserungen im Verfahren die Acrylamid-Belastung zu reduzieren."