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Thiem: "Besser schmecken die Erdbeeren daheim"

Dominic Thiem schlägt heute am "heiligen Rasen" von Wimbledon auf. Davor sprach er über Erdbeeren, Hasenhüttl und Kommissar Rex.

Heute Redaktion
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Bitte warten! Die lange Menschenschlange führt in Serpentinen direkt zu den Erdbeeren. Als Österreicher kennt man das von der Passkontrolle am Flughafen. In Wimbledon geht gar nichts ohne Warten. Auch nicht im Shop, wo es den frisch geschnittenen Rasen, kein Schmäh, als exquisiten Raumduft zu kaufen gibt.

Willkommen beim wichtigsten Tennisturnier der Welt! Bereits am ersten Tag schieben sich Tausende Fans bei angenehmen 22 Grad durch die engen, grünen Gänge. Es duftet nach Blumen. Es wird Champagner geschlürft (das Glas um 18 Euro), gepicknickt und Tennis zelebriert.

"Cool, weil so konservativ", findet es Dominic Thiem hier. Auch er hat die Erdbeeren schon gekostet, für acht Stück knapp drei Euro bezahlt. Fazit: "In Österreich schmecken sie besser."

Besser, als letztes Jahr, wo er in Runde eins scheiterte, will er heute bei seinem Auftaktmatch abschneiden. Gegner im zweiten Spiel nach 12 Uhr (live Sky) ist Sam Querrey (US). "Der Aufschlag ist seine große Waffe. Den muss ich entschärfen und Sam bewegen", erzählt er im "Sky"-Talk. Bei einem guten Start traut sich die Nummer vier der Welt hier das Halbfinale zu. "Mein Akku ist voll. Es kann aber auch schnell vorbei sein. Der Sieg hier führt über Djokovic und Federer. Jeder andere wäre eine Überraschung. Auch Nadal."

Erst mit 16 Jahren spielte Thiem erstmals auf Rasen. In Österreich tat er das bis heute nicht. Am Center Court in Wimbledon durfte er noch nicht. "Das ist der einzige große Platz, der mir noch fehlt." Sein erstes Wimbledon-Erlebnis war der Gänsehaut-Sieg von Goran Ivanisevic (Kro) gegen Pat Rafter (Aus) 2001. "Ivan der Große" coacht jetzt Djokovic. 2001 war Thiem sieben Jahre alt. Im TV schaute er damals am liebsten Kommissar Rex. Das erzählte er deshalb, weil er Tobias Moretti zuletzt im Urlaub traf. So wie Ralph Hasenhüttl. Mit dem Southampton-Coach redete er drei, vier Stunden. "Vor allem über Trainingssteuerung." Hasenhüttl schaut heute vorbei. Auch er wird sich hinten anstellen müssen. Nicht nur bei den Erdbeeren.

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