Haustiere

Niederlande wollen beliebte Hunderasse verbieten

Über die gesundheitlichen Probleme qualgezüchteter Hunderassen muss man nicht diskutieren - Die Niederlande möchten den Mops sogar komplett verbieten. 

Christine Kaltenecker
Bereits seit 2014 darf man den Mops in den Niederlanden nicht mehr züchten - nun will man auch die Haltung verbieten. 
Bereits seit 2014 darf man den Mops in den Niederlanden nicht mehr züchten - nun will man auch die Haltung verbieten. 
iStock, Montage Heute

Das gezüchtete "Kindchenschema" beim Mops hat zur Folge, dass dieser Hund - so sehr man sich auch bemüht - kein angenehmes Leben haben kann. Liebhaber der Rasse finden das Röcheln und Schnarchen niedlich, obwohl das Tier bei jedem Atemzug um genügend Sauerstoff kämpfen muss. Qualzucht wird dies genannt und heißt eigentlich nur eines: Optik steht vor Gesundheit. Die Niederlande haben die Zucht des Mopses bereits 2014 gänzlich verboten. Da Personen aber ihre Hunde über Landesgrenzen hinaus kaufen, wird jetzt sogar über ein Haltungsverbot nachgedacht. 

Diese Grafik soll die gesundheitlichen Probleme beim Mops aufzeigen.
Diese Grafik soll die gesundheitlichen Probleme beim Mops aufzeigen.
©Peta

Nicht nur der Mops

Der niederländische Landwirtschaftsminister Piet Adema möchte so das Leid der Tiere eindämmen und sagt gegenüber Medien: "Es darf nicht sein, dass wir uns am Leid der Tiere erfreuen, wenn wir sie nur aufgrund ihres Aussehens krank züchten. Das muss aufhören". Doch auch Bulldoggen, Pinscher und die Faltohrkatze wären von dem Verbot betroffen. Natürlich würde man ein Tier, das sich bereits in niederländischer Obhut befindet, dort auch bis zu seinem Tod belassen, doch wer sich danach wieder für eine Qualzucht entscheidet, macht sich strafbar. 

Da der Gesetzesentwurf jedoch sehr komplex sei und die Eigenschaften die zu einer Qualzucht führen genau definiert werden müssen, möchte man in Ruhe daran arbeiten. Man geht jedoch sogar soweit, dass man bald auch keine Fotos diverser Qualzuchten mehr in Werbung und anderen Medien veröffentlichen dürfe, um die Anreize zu minimieren. Zunächst soll die Verbotsliste noch relativ kurz sein, sich aber nach und nach erweitern.

Tierschützer und Veterinärmediziner jubeln

Während Tierschützer und auch Tierärzte den - zugegeben - rigorosen Vorstoß freudig erwarten, so sehen sich seriöse Züchter überfahren und mit der Welpenmafia in einem Atemzug genannt. Immerhin gäbe es auch jene Personen, die alles daran setzen, um den Mops wieder "gesund" zum Ursprung zu züchten. Doch auch dieses vermeintlich noble Vorhaben ist bei Tierschützern umstritten, denn wie viele Generationen müssen noch leiden, bevor der Mops wieder atmen kann? 

1/5
Gehe zur Galerie
    Der "Toadline Exotic Bullie" soll an eine Kröte (Toad) erinnern.
    Der "Toadline Exotic Bullie" soll an eine Kröte (Toad) erinnern.
    Instagram©Toadlife