Wildtiere

Giftiger "Maiwurm" – das musst du bei Kontakt tun

Der Wonnemonat gab auch einem gefährlichen Naturbewohner seinen Zusatznamen. Der hochgiftige Schwarzblaue Ölkäfer wird nämlich auch Maiwurm genannt.

Christine Kaltenecker
Bei Haut-, oder gar Schleimhautkontakt sollte sofort gehandelt werden.
Bei Haut-, oder gar Schleimhautkontakt sollte sofort gehandelt werden.
Gianpiero Ferrari / FLPA / picturedesk.com

Mit einer Gesamtlänge von ungefähr vier Zentimetern krabbelt der Schwarzblaue Ölkäfer gerne auch durch Gärten, Parks, Obstwiesen und lichte Wälder. Durch die Abnahme der Bienenpopulation steht es allerdings auch mit dem sogenannten Maiwurm nicht besonders gut, weshalb er keinesfalls getötet werden darf. Schön und gut, wäre das Viecherl selbst für einen erwachsenen Menschen nicht so tödlich. Was also tun, wenn der dunkle Kerl plötzlich sein Gift verspritzt?

Die Menge machts

Der Maiwurm heißt in erster Linie aufgrund des dicken Hinterleibes auch so, der an eine fette Raupe erinnert. Außerdem ist er vermehrt zwischen April und Juni unterwegs und wird zu diesem Zeitraum besonders oft gesichtet. Wer den Ölkäfer erblickt, sollte unbedingt Abstand halten, denn das giftige Sekret, das von den Männchen für die Paarung gebildet wird, hat es in sich. Ein Tröpfchen Cantharidin ist etwa zehnmal so giftig wie Strychnin und sollte keinesfalls auf die Schleimhäute gelangen.

Schon ein Käfer kann tödlich sein:
Schon 0,5 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht können zu Koma und Tod führen.

Wenn es juckt und brennt

Klingt komisch, aber lediglich Warmblüter wie Mensch, Hund und Katze reagieren heftig auf das Gift. Für Fressfeinde des Käfers wie etwa Frösche, Vögel oder Fledermäuse ist Cantharidin völlig harmlos. Sollte man die gelbliche Flüssigkeit also auf die Haut bekommen, muss man die Stelle gründlich und mindestens zehn Minuten lang mit Wasser und Seife abwaschen, um zu vermeiden dass sich binnen kürzester Zeit Quaddeln, Blasen oder sogar Nekrosen bilden. Danach kann es noch hilfreich sein, den Bereich zu kühlen.

Bei Kindern und Haustieren muss man noch schneller handeln, um zu vermeiden, dass das Gift verschluckt wird oder an die Schleimhäute gelangt. In diesem (Not-)Fall zeigen sich die Vergiftungssymptome recht schnell und die Rettung sollte informiert werden. Auch unter der Notrufnummer der Vergiftungsinformationszentrale in Wien (01 406 43 43) wird einem geholfen.

Symptome der Vergiftung beim Verschlucken:
Brennen im Mund;
Brennen im Hals;
Durst;
Erbrechen (sollte bei Kindern keinesfalls ausgelöst werden);
Durchfall;
Krämpfe (Kontraktionen der Muskeln);
Dauererektion bei Männern;
Schwindel;
Kopfschmerzen;
Atemnot;