Wildtiere

Eichhörnchenbaby überlebte nur knapp den Baumschnitt

Wildtierkinder gehören immer sofort in fachmännische Hände. Ein kleines Eichhörnchen wird gerade bei der Pfotenhilfe in Lochen aufgepäppelt.

Christine Kaltenecker
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Hier verrät wohl wirklich nur ein fachmännischer Blick, dass dieses kleine Wesen mal ein Eichhörnchen werden soll.
Hier verrät wohl wirklich nur ein fachmännischer Blick, dass dieses kleine Wesen mal ein Eichhörnchen werden soll.
©Pfotenhilfe

Im noch kurzen Leben eines Wildtierkindes lauern bereits viele Gefahren. Stürme, Baumfällungen, Renovierungs- und Abrissarbeiten an Dachstühlen, Rauchfängen und Fassaden, bin hin zu Autos und Fressfeinden. Ja, man hat es tatsächlich nicht leicht, wenn man groß und stark werden möchte. Am 15. März wurden im Bezirk Schärding zwei hilflose Eichhörnchenbabys unter einem Baum gefunden. Die Mutter war leider nicht auffindbar und die Finder brachten die kleinen Wesen zunächst zu einem ortsansässigen Tierarzt. Leider verstarb ein Geschwisterchen und das überlebende Eichhörnchen wurde sofort in die Obhut von Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler im oberösterreichischen Lochen übergeben. 

Fütterungszeit
Fütterungszeit
©Pfotenhilfe

Aufzucht schwieriger als man denkt

"Wildtierbabys müssen immer schnellstmöglich fachgerecht versorgt werden. Wärme ist die wichtigste Erste-Hilfe-Maßnahme, noch vor der Fütterung, bei der man leider sehr viel falsch machen kann. Mit Wärme meine ich allerdings nicht Zimmertemperatur sondern Minimum unsere eigene Körpertemperatur, also sofort direkt in den geschlossenen Händen aufwärmen", erklärt Stadler und bittet Hobbygärtner von einem Baum- und Heckenschnitt in der Jungtiersaison abzusehen. Viel zu oft zerstört man hier mutwillig Vogel- und Eichhörnchennester und kann sogar unabsichtlich dafür sorgen, dass Eulen und Greifvögel zu Boden krachen. 

"Die Mütter werden entweder vom Baum erschlagen oder sind so geschockt, dass sie sich nicht mehr in die Nähe trauen. Angepasste Geschwindigkeit und bremsbereites Fahren, besonders bei Nässe und schlechter Sicht sind ebenfalls sehr wichtig."

Wildtierrettungen sind meist ein Wettlauf gegen die Zeit, der allzu oft verloren wird. Dabei sind die Überlebenschancen bei schneller und richtiger Hilfe sehr hoch:
Die Wildtierhotline der Pfotenhilfe ist täglich von 09:00 bis 20:00 Uhr unter 0677 / 614 25 226 erreichbar. Lieber einmal zu oft, als einmal zu wenig anrufen, denn als Laie ist es häufig gar nicht so leicht zu erkennen, ob ein Tier tatsächlich Hilfe braucht.

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