Wildtiere

Ist schon Frühling? Tierwelt komplett verwirrt

Die frühlingshaften Temperaturen im ersten Jahresmonat sind zwar für uns angenehm, aber eine Herausforderung für die Tier- und Pflanzenwelt.

Christine Kaltenecker
Die Tier- und Pflanzenwelt kennt sich gar nicht mehr aus...
Die Tier- und Pflanzenwelt kennt sich gar nicht mehr aus...
Getty Images

Viel Sonne und viele Plusgrade sorgen im Jänner für große Verwirrung bei der hiesigen Pflanzen- und Tierwelt. Bei diversen Knospen könnte man wirklich glauben, dass nur noch ein Tag mit mehr als 10 Grad Celsius reicht und sie springen dem blauen Himmel entgegen. Auch die Tiere sind konstaniert - sollen sie schon auf Brautschau gehen und den Winterschlaf beenden? So geht's der Fauna bei den milden Temperaturen im Detail:

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Insekten

Bei der warmen Umgebung kann es leider passieren, dass sich Schmetterlinge und andere Luftikusse in die Wohnung verirren, weil sie "wechselwarm" sind. Soll heißen - ist es draußen wärmer, werden sie aktiv - ist es kälter, verfallen sie wieder in die Kältestarre. Zehn Grad bedeutet für viele Insekten das Startsignal, welches natürlich viel zu früh kommt, da noch keine Nahrung zu finden ist. Solltest du also ein Tagpfauenauge in der Wohnung entdecken, setze es wieder geschützt nach draußen, damit es Energie sparen kann und wieder einschläft.

Wenn es so bleibt, werden uns Stechmücken in großer Zahl heuer heimsuchen, da milde Winter die idealen Voraussetzungen für rasche Vermehrung bieten. Die Zeichen stehen also günstig, dass uns die Gelsen sehr bald zum Kratzen bringen.

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Jene die schlafen

Winterschlafende Säugetiere und Amphibien haben glücklicherweise eine "innere Uhr" die sie nur selten im Stich lässt und sich auch durch einen milden Winter kaum fehlsteuern lässt. Doch wenn die warme Außentemperatur zu lange andauert, kommt es vor, dass Igel und Fledermaus wach werden - und jedes Aufwachen kostet einige Fettreserven, die dann vielleicht nicht mehr bis zum Frühling reichen. Dies gilt auch für Frösche und Molche, die dann verwirrt Ende Jänner schon zu wandern beginnen und oft beim nächsten Frost erfrieren.

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Vögel

Seit einigen Jahren kann man schon beobachten, dass Zugvögel wie Kraniche unsere Gefilde auch im Winter gar nicht mehr verlassen und wenn, muss es über einen längeren Zeitraum ordentlich kalt sein. Sie fliegen auch gar nicht mehr weit weg, sondern warten meistens in Frankreich auf besseres Wetter um zurückzukommen.

Wer oft in der Natur spazieren geht, wird bemerkt haben, dass die Meisen und Kleiber schon mit Gesängen ihr Revier abstecken möchten und die Bäume nach guten Nistplätzen absuchen. Viel zu früh! Auch Lerchen und der Star kann aus dem Winterurlaub schon jetzt zurück kommen, da er sich bereits in Sicherheit wähnt. Lediglich Langstreckenflieger wie Storch, Nachtigall und Kuckuck pfeifen auf milde Temperaturen, folgen ihrem sehr ausgeprägten Instinkt und kommen erst zum gewohnten Zeitpunkt im Frühjahr an.

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    Amsel
    Amsel
    ©Michael Kastl